WEG VON EINEM GLOSSAR ZUR TERMDATENBANK
This article deals with term bases as a new model of the text processing and
terminology management. Considerable amount of available options and
functions of the term bases make it possible to work with texts aimed for
translation with terminology search and analysis which can be performed
quicker and in a more reliable way now. The process of glossary integration into
term bases has been described what is seen as the expansion of researchers‘
possibilities to process respective lexicographic resources.
Keywords: term base, glossary, entry level, index level, term level, terminology
management, import, export
Die Welt um die Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert ist durch eine
fortlaufende stдkere Spezialisierung menschlicher Kenntnisse und Tдtigkeiten
geprдgt, die stдndig neue Bedingungen der Verstдndigung untereinander mit sich
bringt. Zu denken ist hier insbesondere an die Bereiche Technik, Medizin, Wirtschaft,
Politik, Sicherheit, Verwaltung etc. Mit dieser Spezialisierung geht zudem oftmals
auch eine Popularisierung solcher Kenntnisse und Tдtigkeiten einher, welche durch
deren Bedeutung im Alltag bedingt ist und hier ebenfalls zu laufend geдnderten
Verstьndigungsbedingungen fьhrt. Vor diesem Hintergrund kommt dem Gebrauch
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von Sprache als einem Mittel der fachlichen Verstьndigung eine besondere
Bedeutung zu. Die Beschдftigung mit Fachsprachen geht hierbei davon aus, dass der
Gebrauch von Sprache in solch verschiedenen Bereichen jeweils eigenstдndige und
dabei doch miteinander vergleichbare Zьge aufweist, welche die Verstдndigung
unterstдtzen.
In den Zeiten der raschen Entwicklung der Informationsgesellschaft und der
stдndig wachsenden Anforderungen zur Fachkommunikation werden mehrfach neue
und progressive Modele der Informationsgestaltung entwickelt, erarbeitet und
verьffentlicht. Die Grenzen der Wissenschaften werden immer und wieder
verflieβender, innovative Wissensdastellungen zeugen ьber interdisziplinure
Forschungsniveaus und lassen sich nicht mehr eindeutig in engen Rahmen eines
Fachbereiches interpretieren. So haben sich Sprachwissenschaft und Informatikin
Computerlinguistik als eine neue gren zu berschreitende Disziplin umgewandelt, und
aus Psychologie und Linguistik hat sich Psycholinguistik entwickelt. Das sind nur
einzige Beispiele von neuen weltweiten Trends in der Wissenschaft.
Unsere Aufmerksamkeit wird nддmlich auf Computerlinguistik, ihre Aufgaben
und praxisorientierte Funktionsweise konzentriert. Das Zeitalter von gedruckten
Wхrterbдchern und anderen lexikographischen Informationsquellen geht langsam
vorbei und alle auf dem Papier gedruckten Informationen bekommen eine neue
Darstellungsform und nдmlich elektronische, und werden weit und breit als
Computerdateien verьffentlicht. Den Forschungsgegenstand des Artikels bilden
Glossare als lexikographische Informationaquelle und Termdatenbanken (weiter
TDB) als ein neues Modell der Informationspдsentierung und –verwaltung.
Beim Ыbersetzen fachsprachlicher Texte entfддlt ein relativ groβer Zeitanteil
auf die Recherche von Fachterminologie. Traditionelle Hilfsmittel, die bei solchen
terminologischen Recherchen genutzt werden, sind gedruckte Fachwхrterbьcher und
Lexika, selbsterstellte Karteien und Fachliteratur (Bьcher, Zeitschriften, Zeitungen).
Diese traditionellen Hilfsmittel, liegen sie in Buchform vor, weisen jedoch den
Nachteil auf, dass sie neuere und neuste Entwicklungen und damit auch deren
Terminologie schon herstellungsbedingt nicht abdecken kхnnen und rasch veralten
und/oder dass sie eine gezielte Suche nach bestimmten Informationen – wie dies in
Online-Dokumenten etwa mit Such-Funktionen mцglich ist – nicht gestatten. Hinzu
kommt noch der Nachteil, dass das Nachschlagen in diesen Papiermedien, die sich
bei der Arbeit am Computer neben diesem aufstapeln, als lьstige Unterbrechung der
Bildschirmarbeit empfunden wird. Diese Nachteile lassen sich mit elektronischen
Nachschlagewerken und Terminologie-Datenbanken umgehen. Diese kхnnen
entweder auf dem eigenen Rechner installiert werden oder aber via Modem bzw. das
Internet konsultiert werden [1; S. 401-402].
Unter den Einsatzgebieten einer Termbank, die deren klaren Vorteile
nachweisen, sind folgende zu unterscheiden:
1.
Zugriff auf ein schnelles und einfach gehaltenes Glossar, das die zur
Verfдgung stehenden Informationen auf das Notwendigste reduziert und schnell uns
ьbersichtlich ausgibt;
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2.
Informationen in einem CAT-Tool verwenden;
3.
Glossar erweitern, verbessern, neuen Anforderungen anpassen,
Anmerkungen erfassen [3; S. 495].
Eine Datenbank stellt eine Sammlung von Eintrдgen dar. Die terminologische
Datenbank spiegelt dabei das ordnende Begriffssystem eines Themen- oder
Fachgebietes wider, also die Ansammlung aller Begriffe, die diesem Gebiet
zugeordnet werden kхnnen. Die in der Datenbank enthaltenen Eintrдge
reprдsentieren einen Begriff dieses ьbergeordneten Systems.
Jeder Eintrag besteht aus drei Ebenen. Die erste ist die Eintragsebene: diese
Ebene umfasst den gesamten Begriff, so wie er in DIN 2330 definiert ist: „Die
gedankliche Zusammenfassung derjenigen gemeinsamen Merkmale, welche
Gegenstдnden zugeordnet werden, fьhrt zu Denkeinheiten, die mal als „Begriffe―
bezeichnet. Begriffe sind nicht an Bestimmte Sprachen gebunden, sie sind jedoch von
dem jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Hintergrund beeinflusst. ―Innerhalb
dieser Ebene finden sich allgemeine Informationen zu dem gedanklichen Konzept,
das hinter dem Begriff steht, sowie Informationen, wie einzelne Sprachen diesen
Begriff in sprachliche Benennungen umsetzen. Typischerweise finden sich an dieser
Stelle Anmerkungen zu den Unterschieden zwischen den Begriffsverstдndnissen in
den einzelnen Sprachen und Angaben zu dem Fachgebiet, dem der Begriff
zuzuordnen ist [2; S. 27].
Dieser Ebene untergeordnet sind die einzelnen Ebenen fьr die verschiedenen, zu
erfassenden Sprachen, die sogenannten „Indexebenen―.
Die Indexebene: diese Ebene umfasst Informationen, wie einzelne Sprachen den
Begriff in Benennungen umsetzen. Jeder Eintrag enthдlt ьblicherweise so viele
Indexebenen oder Indizes, wie viele Sprachen in der Datenbank erfasst sind.
Typischerweise finden sich hier Anmerkungen zu den Besonderheiten des Begriffes
in der jeweiligen Sprache (beispielweise kann hier angegeben werden, wenn ein
Begriff in dieser Sprache eine erweiterte Bedeutung hat), Querverweise auf Quellen,
die die Bedeutung des Begriffes in dieser Sprache nдher beschreiben, etc. [3; S. 28].
Dieser Ebene untergeordnet sind die einzelnen Ebenen fьr die verschiedenen
Termini, die den Begriff in der Sprache des jeweiligen Index benennen.
Die Terminusebene: auf dieser Ebene finden sich die verschiedenen
Benennungen, die in dieser Sprache den ьbergeordneten Begriff beschreiben.
Typischerweise finden sich an dieser Stelle Angaben zur Stillebene des jeweiligen
Terminus, Angaben zur Grammatik des Terms, zum Kontext, Quellenangaben, die
Fundstellen dieses Terms benennen etc. [3, S. 30].
Angesichts der zahlreichen Vorteile einer TDB vor einem Glossar bildet die
Integration des zweiten in die erste (also eines Glossars in die TDB) eine aktuelle und
relevante Aufgabe fьr die Wissenschaftler bzw. Terminologen. Deswegen werden in
diesem Artikel die Wege solcher Integration aufgrund der Multiterm-TDB mit SDL
Trados erforscht, was zum Forschungsobjekt geworden ist. Als Beispiel fьr die
Beschreibung einer Umformung von im Glossar vorhandenen Begriffen in die
terminologischen Eintrдge in Multiterm-TDB dient Glossar zur Atomenergie mit
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deutschen Benennungen, englischen Aquivalenten, Synonymen in beiden Sprachen.
Aus den grammatischen Kategorien sind drin nur Genus fьr deutsche Substantive und
Numerus fьr Singularia tantum oder Pluralia tantum zu finden. Dieser Glossar ist als
PDF-Datei im Internet zugдnglich, aber seine Benutzung ist nicht so flexibel und
bequem wie z.B. einer TDB sowohl fьr translatorische Ziele, als auch fьr
terminologische Suche. Um einen solchen Glossar in die TDB umzuformen, kann
man natьrlich das manuell tun, was groβen Zeitaufwand braucht. Es gibt auch ein
anderer Weg, nдmlich das automatisch zu gestalten.Folgende Schritte sind zu
machen, um aus einer PDF-Datei eine TDB in SDL Trados MultiTerm 2011 zu
erhalten:
1.
PDF-Datei als Word-Datei speichern
2.
durch Option Suchen & Ersetzen eine getaggte .txt-Datei anfertigen
3.
Import der getaggten .txt-Datei in MT 5.5
4.
Import MT 5.5-TDB in MT 2011
5.
Ыberprьfen und korrigieren (falls nьtig).
Der 1. Schritt sollte keine Schwierigkeiten aufweisen und kann sowohl mit
speziellen zusдtzlichen Programmen, als auch ohne die erledigt werden. Auf dem 2.
Schritt sieht die getaggte Word-Datei wie Folgend aus:
abatement measures
Vermeidungmaβ nahmen
Pl.
additional packaging
secondary packaging
outer packaging
Umverpackung
f.
biochemical oxygen demand
BOD
biochemischer Sauerstoffbedarf
BSB
Die Struktur und Komponente der getaggten Datei werden auf jeden Fall separat
definiert und bestimmt, da die von den enthaltenen Informationen in dem zu
bearbeiteten Glossar direkt abhьngen, d.h., ob die Benennung ьber Definition,
semantische Erklдrung, Anmerkung, Status, grammatische Kategorien usw. verfьgt.
In dem Glossar, der als Beispiel fьr Bearbeitung und Umformung gilt, hat man die
elementare Struktur mit wenigen Komponenten, was die Arbeit mit Tags deutlich
erleichtert. Fьr den Moment relevante Tags:
neuer Eintrag
deutsche Benennung und ihre Synonyme
englische Benennung und ihre Synonyme
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Genus (Werte in der TDB: m. , f. , n.)
Numerus (Werte in der TDB: sg., pl.)
semantische Erklдrung [im Glossar in eckigen Klammern].
Nachdem die getaggte Word-Datei wie in oben angefьhrten Beispielen
ausgesehen hat, wird die als eine getaggte .txt-Datei gespeichert. Die letzte importiert
man in MT 5.5, da MultiTerm 2011 den Import von einer .txt-Datei nicht erlaubt,
deswegen braucht man den zusьtzlichen Schritt mit MT 5.5, dessen TDB in neuen
MultiTerm sich exportieren lasst. In MT 5.5 kann man schon die Eintrдge ьberprьfen,
ob alle Eintragsebenen richtig ausgefдhlt sind (siehe Zeichn. 1).
Zeichn. 1 - Alle Eintragsebenen
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Schliesslich wird die MT 5.5-TDB in die MT 2011-TDB exportiert, indem man
neuen
Layout
und
mehr
Funktionen
und
Optionen
fьr
flexible
Terminologieverwaltung bekommt.
Dieser Weg der Umwandlung eines Glossars in die Datenbank bleibt aktuell fьr
diejenigen Glossare, die wenige Felder fьr jeden Begriff zur Verfдgung stellen, wie
unser erstes Beispiel das reprдsentiert. Obwohl es viele Schritte in ganzem Verfahren
gibt, wird fast alles automatisch gemacht, was die Zeit spart und nicht so mьhsam ist.
Wenn aber eine lexikographische Quelle eine Menge von Informationen zu jedem
Begriff enthддlt, were es logisch einen anderen Weg zu gehen. Als Beispiel wird der
IAEA-Glossar benutzt, wo man nicht nur Benennungen, sondern auch Definitionen,
Kommentare, Anmerkungen usw. gibt (Zeichn. 2).
Zeichn. 2
Fьr solche Felle dient der Vorgang in nechsten Schritten:
1.
aus PDF-Glossar eine Excel-Tabelle anfertigen,
2.
die Excel-Tabelle mit MultiTerm Convert konvertieren,
3.
konvertierte Datei in MultiTerm 2011 exportieren,
4.
Eintrдge ьberprьfen.
In diesem Verfahren ist nur ein einziges Moment zu berьcksichtigen, nхmlich
alle Ыberschriften in der Exel-Tabelle sollen ьberein mit den Definitionen in der
TDB zusammenfallen. Als Ergebnis bekommt man die MultiTerm-TDB mit allen
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Feldern und Informationen, die eine grosse Menge von Optionen und Funktionen zur
Verfьgung stellen. Auf solche Weise bekommt man ein flexibles System fьr
Terminologieverwaltung und translatorische Ziele.
Die Ziel-TDB sieht wie folgend aus (Zeichn. 3).
Zeichn. 3 - Die Ziel-TDB
Aufgrund mehrerer Vorteile einer Termdatenbank vor einem lexikographischen
Glossar lohnt es sich, den zweiten in die erste zu integrieren und dessen Funktionsweise
zu erweitern. Dabei sind zunддhst die Struktur und Inhalt der kьnftigen TDB zu beachten.
Bei einem Glossar mit wenigen Informationen zu jedem Begriff ist es mхglich, die
meisten Schritte automatisch zu erledigen. Bei einem umfangreichen Glossar wird fast
alles manuell gestaltet, was einen groβen Zeitaufwand brauchen kann, damit erhдlt man
aber eine wertvolle Informationsquelle, die relevante und aktuelle Aufgaben als ein
Terminologieverwaltungssystem erfдllen kann.
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