UDK 659.123.4 I.F. Borod, Philologiemaster
Innovative Eurasische Universität (Pawlodar)
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Projektarbeit im Deutschunterricht Annotation. In diesem Artikel wird die Rolle des projektorientierten Fremdsprachenunterrichts betrachtet und es werden verschiedene Phasen der Projektvorbereitung und -durchführung untersucht. Man zeigt, wie die Projektarbeit zur Intensivierung des Fremdsprachenerlernens und zur Selbstständigkeit führt. Stichwörter: Projekttypologie, Problemstellung, Datensammlung, Informationsbearbeitung, Präsentation. Die Fremdsprache lernen in Projektarbeit ist eine Möglichkeit, handlungsorientiert und Lerner orientiert
zu unterrichten. Lernen in Projekten stellt eine komplexe Arbeits- bzw. Lernform dar. Lernen in Projekten
fordert und fördert höhere Kompetenzen und dient der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, wie z. B.
Denken in großen Zusammenhängen, geistige Mobilität und Kreativität-, Urteils-, und Kritikfähigkeit. Neben einem Ausbau der Fachkompetenz werden beim Lernen in Projekten die Sozialkompetenz und die
Methodenkompetenz der Lernenden verbessert. Kennzeichnend für den projektorientierter Unterricht sind die Handlungsprodukte. Handlungsprodukte
sind die veröffentlichungsfähigen materiellen und geistigen Ergebnisse der Unterrichtsarbeit. Handlungsprodukte werden durch das gemeinsame Handeln von Lehrer und Studierenden inszeniert
(Rollenspiel, Planspiel, Streitgespräch, Aufführung usw.) oder hergestellt (Wandzeitung, Collage, Modell,
Schülerbuch usw.); sie können zu größeren Vorhaben und Projekten (Feste und Feiertage, Exkursion,
Ausstellung, Wettbewerb) ausgeweitert werden. Der Begriff Handlungsprodukt wird also in einem sehr weiten,
Kopf- und Handarbeit integrierenden Verständnis benutzt [1]. Als Handlungsprodukt kann man: – Zeitungen oder Zeitschriften machen; Nachrichten, Kommentare, Reportagen machen; Wandzeitungen,
Flugblätter, Protokolle machen; Einladungen, Programme, Anträge, Briefe schreiben; – Bildliche Darstellungen schaffen: Fotograffieren, Fotomontagen machen; einen Videofilm drehen;
Bildszenen, Comics, Karikaturen herstellen; – Eine Ausstellung vorbereiten und durchführen; – Einen Grundriss der Uni anfertigen; – Nach Musik malen, tanzen, spiele; Zauberstücke einstudieren, Pantomime inszenieren; – Ein Lied erfinden, ein Gedicht schreiben, selbst ein Hörspiel schreiben, eine Kurzgeschichte in eine
Spielszene übertragen; – In der Gruppe ein Rollenspiel, eine Pantomime einüben und im Plenum vortragen; – Ein Streitgespräch vorbereiten; – Aktionen, Planspiele, Simulationen machen, bekannte Spiele in neue verwandeln; – Die Widergeburt, das Sprachzentrum besuchen und mit dort getroffenen Ausländer Deutsch sprechen. Die Handlungsorientierung des Unterrichts darf nicht zu einem blinden Aktionismus, zu „action and fun“
verkommen! Die Handlungsbezüge sollten vielmehr sorgfältig vorbereitet und behutsam in den
Unterrichtsprozess integriert werden. Es ist sehr wichtig, für ein ausgewogenes Verhältnis von lehrgangsmässig geordneten und
handlungsorientiert organisierten Unterrichtsfasen zu sorgen, und zwar im Großen wie im Kleinen: Im normalen
Frontalunterricht sollten immer wieder kurze Handlungsphasen integriert – und in größere Vorhaben und
Projekte immer wieder eher lehrerzentrierte Phase der Wissensvermittlung und – aneignung eingebettet
werden [1]. Das wiederholende Üben von Fähigkeiten und Fertigkeiten muss gesichert werden. Hier handelt es sich
allerdings um ein Problem, das nicht nur im handlungsorientierten, sondern praktisch in jeglichen
konventionellen und unkonventionellen Unterricht wachsende Probleme schafft. Der Lehrer muss sich also, wenn er solche Handlungsbezüge in den Unterricht integriert, klar machen,
welche didaktischen Funktionen damit erfüllt werden sollen, und dann über ihren Umfang entscheiden: Soll er
der Veranschaulichung abstrakter Probleme oder Gesetzmäßigkeiten dienen? Soll er zur Einführung neuer
Arbeitstechniken dienen? Soll er die Die Handlungsbezüge so weit gehen, dass der gesamte Unterricht eher zu
einem Vorhaben oder Projekt wird? Es gibt verschiedene Kriterien für ein gutes Projekt, z. B [2]: 1. Das Projekt ist dann gut, wenn Lehrern und Studenten den Rahmen liefern, innerhalb dessen sie neu
lehren können, sich ihrer Lehr- und Lerninteressen bewusst zu werden. Gerade im Projekt können Lehrer ihre
heimlichen Lehr-Theorien und ihre Studenten-Bilder überprüfen. Sie können erfahren, was in den Lernenden
steckt, wenn sie ihren Lernprozess in die eigenen Hände nehmen dürfen. Und auch die Studenten haben die
Chance, ihre Lehrer in anderen Rollen und von anderen Seiten kennenzulernen.