№2(78)/2015 Серия педагогика


Mit der silbenanalytischen Methode Deutsch lernen —



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Mit der silbenanalytischen Methode Deutsch lernen —
Das Haus-Garagen-Modell im Unterricht 
The using of syllable structures in the process of learning has been etablished as an alternative approach to 
the rules of orthography in German primary schools. Based on the principles of syllable structures, the so-
called «Haus-Garagen-Modell» is an appropriate implementation for primary education. After introducing the 
modell, which is due to the analogy of a basic syllable structure and a house with a garage, this articel de-
mands, how valuable this method could be for adult education, especially for studying German language. 
A survey on lecturers on Buketov state-university of Karaghandy and a introduction of students of different 
levels demonstrate the advantages and disadvantages of using this modell in adult education. 
Schlüsselwörter: das 
Haus-Garagen-Modell, der Schriftspracherwerb, der Lernprozess, die 
Rechtschreibkompetenz, der DaF-Unterricht, die silbenanalytische Methode, die zweisilbige Basisstruktur, 
die Silbe, die Reduktionssilbe, die Hauptsilbe. 
In ihrem Beitrag «Der Schrift vertrauen» befasst sich Ursula Bredel mit dem für den 
Schriftspracherwerb konzipierten Haus-Garagen-Modell, das von ihr als Alternative zum traditionellen 
Erwerb von Rechtschreibkompetenz beschrieben wird, indem es die Analyse der Silben- und 
Morphemstruktur von Wörtern an den Anfang des Lernprozesses stellt. Das Haus-Garagen-Modell wurde 
von Christa Röber-Siekmeyer und Utz Maas entwickelt. 
Nachfolgend werden zentrale Thesen und Argumente des Artikels von Ursula Bredeldargestellt, um das 
Prinzip des Haus-Garagen-Modells und seine Anwendung im Unterricht zu veranschaulichen. Daran 
anschließend wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung dieses Modell als Teil der silbenanalytischen 
Methode für den Unterricht haben kann und wo mögliche Vorteile dieses Verfahrens liegen. Dabei soll auch 
auf eine mögliche Verwendung des Modells im DaF-Unterricht abgezielt werden.
Einleitend beschreibt Bredel, wo die Unterschiede zwischen traditioneller Didaktik und dem Haus-
Garagen-Modell liegen. Während das konventionelle Vorgehen die Kenntnis eines Wortes voraussetze, um 
seine Schreibung zu beherrschen, basiere das Alternativmodell auf einer entgegengesetzten 
Herangehensweise und ermögliche durch das Verstehen der Schriftstruktur die Analyse von Wörtern. Dieses 
Modell umfasst zwei Arbeitsschritte, wovon sich der erste mit dem orthografischen Basismuster befasst, aus 
dem dann in einem zweiten Schritt der Wortstamm abgeleitet werden kann. Grundlage des Haus-Garagen-
Modells ist die zweisilbige Basisstruktur des Deutschen als trochäischer Sprache, in der die erste Silbe betont 
wird. Daraus leitet Bredel den Aufbau des Modells ab, das aus einem «Haus» und einer «Garage» besteht; 
das Haus bietet Platz für die Hauptsilbe, in der Garage wird die Reduktionssilbe untergebracht 
Abbildung 1: Struktur zweisilbiger Wörter. Komplexe Wörter eignen sich für das Modell nicht.  
Unterteilt sind beide Gebäude in jeweils drei Zimmer, deren Belegung Rückschlüsse auf die 
Vokalquantität und den Wortstamm zulässt.
Abbildung 2: Untergliederung von Haus und Garage in Zimmer analog zur Silbenstruktur. 


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Вестник Карагандинского университета 
Bestimmt wird diese Belegung durch die Silbenstruktur mit Onset, Nukleus und Koda, die im Text als 
Anfangsrand, Kern und Endrand bezeichnet werden. Bredel geht dabei zunächst auf die Reduktionssilbe und 
die Belegung der Garagenzimmer ein. Das mittlere Zimmer werde dabei stets mit als Reduktionsvokal 
besetzt, dessen Aussprache allerdings vom  in der Hauptsilbe abweicht: /ə/ in  /tantə/, /ɐ/ in 
 /tigɐ/, /n᷂/ (silbischer Konsonant) in  /klɑgn᷂/.Im für die Hauptsilbe vorgesehenen Haus ist 
das zweite Zimmer für Vokale reserviert, angrenzende Zimmer können frei sein. 
Abbildung 3: Besetzung der mittleren Zimmer stets durch Vokale. Der Vokal der Zweitsilbe ist ein 
Reduktionsvokal.  
Hieraus ergibt sich ein Zusammenhang zwischen Endrandbesetzung und Vokalquantität für viele 
Wörter: Ein unbesetztes drittes Zimmer führt dazu, dass der Hauptsilbenvokal im Mittelzimmer lang und 
gedehnt gesprochen wird. 
Abbildung 4: Belegung am Beispiel «gehen». Das dritte Zimmer des Hauses bleibt unbesetzt, der Vokal 
der Hauptsilbe wird lang gesprochen. 
Entsprechend gilt auch der Umkehrschluss, dass ein besetzter Endrand in der Hauptsilbe zu einem 
kurzen Vokal führt. 
Abbildung 5: Belegung am Beispiel «Hütte». Das dritte Zimmer des Hauses ist besetzt, der Vokal der 
Hauptsilbe wird kurz gesprochen: 


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Dies gilt zwar für viele, allerdings nicht für alle Wörter. Bredel nennt hierbei drei Sondermarkierungen: 
Der Doppelkonsonant resultiert aus einem Silbengelenk, bei dem ein Konsonant sowohl den Anfangsrand 
der Reduktionssilbe als auch den Endrand der Vollsilbe besetzt. Das silbeninitiale wird dort gesetzt, wo 
zwischen zwei Vokalen in unterschiedlichen Silben ansonsten kein Konsonant steht. Das silbenschließende 
bzw. das Dehnungs-h fungiert analog zu  in  und Doppelvokal als Dehnungungsgraph. Von den 
genannten fünf Strukturtypen (langer Vokal bei unbesetztem Endrand, kurzer Vokal bei besetztem Endrand, 
kurzer Vokal bei besetztem Endrand aufgrund eines Silbengelenks, Anfangsrand mit zur Vokaltrennung, 
Endrand mit  als Dehnungsgraph) eigneten sich die ersten vier für den Grundlagen vermittelnden 
Unterricht. Mit Hinweis auf die Stammkonstanzschreibung unterstreicht Bredel den Nutzen des Haus-
Garagen-Modells auch für orthografisch komplexe Wörter: «Denn die Schreibung des Stammes bleibt immer 
diejenige, die sie in der zweisilbigen Basisform erhalten hat [...]». [Ursula Bredel] Um den Stamm 
identifizieren zu können, sei die Kenntnis des Morphemschnitts vor dem Nukleus der Reduktionssilbe 
Bedingung. Dieser Morphemschnitt werde mit dem von Bredel so genannten «Trick mit dem Knick» für 
Schüler visualisiert, wobei der Reim (Nukleus und Koda) der Reduktionssilbe — für Schüler: die beiden 
hinteren Zimmer der Garage — abgeknickt und der Stamm dadurch hervorgehoben wird. 
Anhand des dem Artikel beigefügten Arbeitsmaterials veranschaulicht Bredel, wie mit dem Haus-
Garagen-Modell im Unterricht gearbeitet werden kann; demnach steht vor allem die Beherrschung des 
Morphemschnitts im Vordergrund, um Wortstämme sicher erkennen zu können. Dabei sollen Wörter in das 
Modell eingetragen, getrennte Haupt- und Reduktionssilben einander zugeordnet oder Wortstämme 
spielerisch ermittelt werden. In ihrem Artikel nennt Bredel die Ziele, die in einem Unterricht mit dem Haus-
Garagen-Modell erreicht werden können. Im Vordergrund stehe dabei die «eigenständige Entdeckung von 
Wortstämmen und ihrer Schreibung», der folgende Teilziele zugeordnet sind: Neben dem Erkennen des 
trochäischen Basismusters, des Silben- sowie Morphemschnitts und des Stammes sollen Schüler darauf 
aufbauend auch das Prinzip der Stammkonstanzschreibung kennenlernen und Stammänderungen 
identifizieren und erklären können, um schließlich sogar neue Wörter zu bilden. Im Vordergrund stehe die 
Erkenntnis durch Beobachtung:  
An diesem Modell können Schüler […] mit nur wenig analytischen Zwischenschritten zielführende 
Strukturbeobachtungen machen, die ihnen mit Methoden, die die Wortschreibung durch explizite 
Regeln/Merksätze herzuleiten versucht, nicht gelingen [1; 14–21]. 
Die besonderen Vorteile der silbenanalytischen Methode träten insbesondere bei Schülern zutage, deren 
Wortschatz eher gering ist. Mit dem Haus-Garagen-Modell sei die lexikalische Kenntnis eines Wortes nicht 
Voraussetzung, um seinen Aufbau erkennen zu können:
Die bisherigen Erfahrungen […] zeigen, dass besonders schwache Schülerinnen und Schüler, deren 
Muttersprache nicht das Deutsche ist, erheblich davon profitieren, Verfahren an die Hand zu bekommen, mit 
denen sie durch eigenständige Operationen zu Struktureinsichten über Wörter gelangen [1, 14–21]. 
Mit dem Haus-Garagen-Modell wird ein Modell angeboten, das auf das Erkennen von Wortstrukturen 
setzt und dabei das Erlernen eines orthografischen Regelwerkes vernachlässigt. Diese Bevorzugung von 
Modellen wird in der didaktischen Forschung begrüßt:
Ein Modell ist immer etwas anderes als das «Original» — sonst wäre es eine Verdopplung der 
Wirklichkeit. Keine Karte verzeichnet jeden Baum, Stein oder Grashalm, und auch eine Grammatik kann nur 
ausgewählt und musterhaft die Strukturen der Sprache abbilden. […] Sie kann aber dazu beitragen, 
sprachlich Gestaltetes bewusster zu verstehen [2]. 
Der schon in der Primarstufe erlernte Umgang mit Modellen kann unabhängig des orthografischen 
Erkenntnisgewinns als ein Vorteil der silbenanalytischen Methode betrachtet werden, weil Schüler schon 


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Вестник Карагандинского университета 
früh an eine eigenständige und entdeckende Herangehensweise an Sprache gewöhnt werden, die sich im 
modernen Grammatikunterricht auch in der Sekundarstufe fortsetzt und weiterentwickelt. Die dabei 
fokussierte Identifizierung sprachlicher Muster entspricht nicht der Methodik konventioneller 
Schulgrammatik, die stark regelbasiert ist. Die Arbeit mit grammatischen Mustern begünstigt jedoch einen 
forschenden Umgang mit der Sprache, Lehrende können mit Mustern «nicht nur der Eigenart der Varietäten, 
sondern auch der Vielfalt grammatischer Formen und Funktionen in der Standardsprache gerechter warden» [2]. 
Die didaktische Relevanz des Haus-Garagen-Modells als Teil der silben-analytischen Methode beruht 
auf der Bedeutung der Silbe für Schreib- und Rechtschreibkompetenz. Bereits Kleinkinder sind fähig, Silben 
intuitiv zu erkennen und zu separieren, was insbesondere beim Schreibenlernen durch die weitgehende 
Übereinstimmung von Sprech- und Schreibsilben genutzt werden kann. Das silbenanalytische Modell knüpft 
folglich an das Wissen an, das Schüler in Form eines Silbenkonzeptes bereits bei Eintritt in die Primarstufe 
besitzen.
Das Haus-Garagen-Modell basiert darauf, das Basismuster des Deutschen als trochäischer Sprache 
kennenzulernen. Daraus ergibt sich für die Schüler ein grundlegender Erkenntniszuwachs:
Für die Kinder werden die prototypischen Zweisilber als Schlüsselwörter bezeichnet, weil durch ihre 
spezifischen Baumuster die relevanten orthographischen Merkmale hinsichtlich des Lautbezugs erschlossen 
werden können [3; 72–90]. 
Nicht nur für den Lernprozess, sondern auch für den Unterricht selbst birgt die silbenanalytische 
Methode Vorteile. Die Beschäftigung mit der Struktur der Sprache gerät in den Mittelpunkt des Unterrichts, 
der nicht nur auf eine der Methode innewohnende Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten zurückgreifen kann 
und die Schüler aktiviert sowie spielerisch intellektuell herausfordert, sondern auch eine unterrichtsnahe 
Evaluation des Lernerfolges gestattet. Zudem folgt die Methode auch einer über den bloßen Spracherwerb 
hinausgehenden Motivation:
Die Silbenanalytische Methode ermöglicht eine neue Perspektive auf didaktische Chancen und 
Verantwortung […]: [...] Durch die Konzentration auf sie wird Unterricht (wieder) zu einer pädagogischen 
Veranstaltung, in der diejenigen, die Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Schüler übernehmen wollen, 
ohne primär bis ausschließlich auf das «Selbst» der Schüler (damit auf ihre sozial bedingten Chancen) zu 
setzen, sie angemessen übernehmen können [4]. 
Der Einsatz des Haus-Garagen-Modells im Unterricht bietet eine Alternative zum tradierten 
Schrifterwerb, der geschriebene und gesprochene Sprache nicht adäquat miteinander verbindet und 
insbesondere Schüler ohne günstige sprachliche Dispositionen benachteiligt. Die in der Unterrichtspraxis 
gemachten Erfahrungen mit dem Haus-Garagen-Modell werden hingegen als positiv beurteilt:
Das Modell ermöglicht den Kindern, die Rechtschreibung handelnd zu begreifen und in Regeln 
auszudrücken. Das bedeutet, die Kinder haben ein Instrument zur Kontrolle ihrer Schreibungen in der Hand. 
Mir gibt es also auch eine Sicherheit, die Kinder einen Schritt selbständiger gemacht zu haben [5, 22–30]. 
Ob das Haus-Garagen-Modell sinnvoll im DaF-Unterricht eingesetzt werden kann, ist bislang noch 
nicht untersucht worden. Der Grundansatz des Modells, das Verständnis der Schriftstruktur und nicht die 
Kenntnis des Wortes an den Anfang des Analyseprozesses zu stellen, ist ein Argument für seine 
Verwendung. Einzuwenden ist dann allerdings, dass das Haus-Garagen-Modell auf der zweisilbigen 
Basisstruktur des Deutschen beruht. Sprachen wie beispielsweise das Russische oder Kasachische weisen 
eine andere Basisstruktur auf. In diesen Sprachen wird nicht die erste Silbe eines Wortes betont. Die 
Besetzung von «Haus» und «Garage» im ersten Arbeitsschritt des Modells erfolgt demnach keineswegs so 
intuitiv, wie bei Lernenden, deren Muttersprache Deutsch ist. Gerade darin könnte aber auch ein Vorteil des 
Haus-Garagen-Modells liegen. Durch das einprägsame Sichtbarmachen der Basisstruktur wird die 
Anderslautung der zu erlernenden Sprache bewusster und kann ein Sprachgefühl entwickeln helfen, das 
Unsicherheiten in der Sprachverwendung reduziert. Ob das Modell bei der Entwicklung von 
Schreibkompetenz nützlich sein könnte, sollte indes im Rahmen einer Dozentenfortbildung erörtert werden.
Diese Fortbildung fand im Februar 2015 an der Fakultät für Fremdsprachen an der Staatlichen Buketov 
Universität in Karaganda statt und sollte Dozentinnen für Deutsch als Fremdsprache mit der 
silbenanalystischen Methode vertraut machen. Es war davon auszugehen, dass den Dozentinnen das Haus-
Garagen-Modell noch nicht bekannt ist, da es mit Blick auf den Schriftspracherwerb von Muttersprachlern 
entwickelt wurde und insofern in der Fremdsprachendidaktik keine Rolle spielt. Ziel der Fortbildung war 
neben der Informationsvermittlung auch eine Diskussion, inwieweit die Dozentinnen das Haus-Garagen-
Modell als hilfreich erachten und ob sie sich den Einsatz dieses Modells bei der Ausbildung ihrer 
Studierenden vorstellen können. Nach einer theoretischen Einführung haben die Lehrenden das Modell 


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anhand von vorgegebenen Wörtern selbst erprobt und dabei seine auf wenigen Regeln beruhende 
Anschaulichkeit bestätigt.
Bei der anschließenden Diskussion war eine gewisse Ambivalenz festzustellen: Während die 
Einfachheit des Modells und seine Nachvollziehbarkeit gelobt wurden, zögerten die Lehrenden bei der 
Beantwortung der Frage, ob Sie es selbst in ihre Ausbildungspläne implementieren würden. Ungeachtet der 
Tatsache, dass die Beantwortung einer solchen Frage selbstverständlich einer fachwissenschaftlichen 
Prüfung bedarf, sollten die Dozentinnen diese Frage erwägen, um den Nutzen des Haus-Garagen-Modells 
mit ihren langjährigen Erfahrungen abzugleichen. Einige Teilnehmerinnen verwiesen dabei auf den 
zeitlichen Aspekt eines solchen Ansatzes: die Ausbildungspläne seien nach der Modularisierung im Rahmen 
des Bologna-Prozesses so dicht, dass jede Vorlesung und jedes Seminar angesichts eines bemerkenswerten 
stofflichen Pensums effektiv genutzt werden müsse. Der Zweifel, ob Sprachlernenden, die ihre universitäte 
Ausbildung zunächst mit dem Ziel beginnen, das Sprachniveau A1 zu erreichen, dieses Modell in kurzer Zeit 
verständlich gemacht werden kann, mag dabei ein Grund für dieses Zögern gewesen sein. Ein weiterer 
Grund war vermutlich auch die Schwierigkeit, den möglichen Nutzen des Modells überzeugend darzulegen. 
Da ein Einsatz dieses Modells eine Neustrukturierung der ersten Sprachlernstufen bedingen würde, müsste 
der zu erwartende Mehrwert größer sein als eine Verdeutlichung des Morphemschnitts und einige wenige 
Erkenntnisse zur Aussprache.Neben dem zeitlichen Aspekt wurde von den Dozentinnen auch zu Bedenken 
gegeben, dass die Einfachheit des Modells bereits sein Nachteil ist: Während das Modell im 
Muttersprachunterricht der unteren Schulstufe fortlaufend eingesetzt und immer wieder in den 
Schreiblernprozess eingewebt werden kann, erschöpft sich der Erkenntiswert für erwachsene Sprachlernende 
möglicherweise schon nach kurzer Zeit. Lernspiele, die etwa auf dem „Trick mit dem Knick“ aufbauen, 
empfehlen sich zudem nur bedingt für Studierende, die gerade in der Frühzeit ihres Studiums an das 
wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden müssen. 
An der Dozentinnenfortbildung nahm auch eine Lehrerin eines staatlichen Gymnasiums in Karaganda 
teil, das zu den leider nur noch wenigen Schulen in Kasachstan gehört, an denen Deutsch als Fremdsprache 
unterrichtet wird. Die Lehrerin war an einem Einsatz des Modells sehr interessiert, schlug aber eine 
Vereinfachung insofern vor, als dass es nur noch zur Markierung von Haupt- und Nebensilbe eingesetzt wird 
oder aber dahingehend abgeändert würde, dass das Stammmorphem im Haus untergebracht wird und sich 
nicht mehr auch auf das erste Zimmer der Garage erstreckt. Da ein solcher Einsatz nur noch auf den 
punktuellen Einsatz zur Veranschaulichung sprachtypischer Merkmale und nicht mehr auf eine prozesshafte, 
aufeinander aufbauende Verwendung im Fremdspracherwerb abzielt, soll hier nicht weiter auf diesen 
Vorschlag eingegangen werden.
An der Fakultät für Fremdsprachen der Staatlichen Buketov-Universität in Karaganda erhielt ich 
freundlicherweise Gelegenheit, nicht nur Lehrenden, sondern auch Studierenden das Haus-Garagen-Modell 
vorstellen und mit ihnen gemeinsam erproben zu können. In zwei Kursen unterschiedlicher Kompetenzstufen 
konnten dabei ebenso unterschiedliche Erfahrungen gesammelt werden. Vor einer Teilnehmergruppe der 
Kompetenzstufe B1 konnte das Haus-Garagen-Modell schnell vermittelt werden, auffällig war dabei eine 
gewisse Regelaffinität der Studierenden. Einen neuen Zugang zu gewinnen zur Regelhaftigkeit der 
Schriftsprache (und deren Ausnahmen), wie sie das Modell mit der besonderen Berücksichtigung von 
silbeninitialem und silbenschließendem [h] sowie der Doppelkonsonanten verdeutlicht, schien auf das große 
Interesse der Teilnehmer zu stoßen. Die Besetzung der Zimmer in Haus und Garage wurde zügig 
verinnerlicht, schnell stellte sich den Studierenden dabei aber auch die Frage, welchen Nutzen sie aus der 
Handhabung dieses Modells gewinnen können. Da es sich bei den Teilnehmern dieser Gruppe um 
qualifizierte Sprachlerner auffortgeschrittenem Niveau handelte, war der Einblick in die Silbenstruktur als 
solcher zwar interessant, verlangte aber nach einem Erkenntnismehrwert. Da die Studierenden über die 
Bildung des Stammmorphems schon unterrichtet waren und diesbezüglich bereits ein kognitives Schema 
existierte, konnte das Kennenlernen der silbenanalytischen Methode im Allgemeinen und des Haus-Garagen-
Modells im Besonderen freilich nicht zu nachhaltigen Lernfortschritten führen. Nichtsdestotrotz ist deutlich 
geworden, dass zumindest diese Sprachlerner über genügend Offenheit und Neugier verfügten, sich 
alternativen Modellen und den damit verbundenen Erklärungsansätzen konstruktiv anzunähern. Die 
Bestimmung der Haus- und Garagenbesetzung einschließlich der Festlegung von Silben- und 
Morphemschnitt wurde abschließend auch von fast allen Teilnehmern richtig vorgenommen, abweichende 
Bearbeitungen führten zu gruppeninternen Diskussionen und einer gegenseitigen Begründung unter 
Verwendung sprachwissenschaftlicher Argumente und Termini. Eine zweite Gruppe, der das Haus-Garagen-
Modell zu erläutern mir gestattet wurde, setzte sich ausnahmslos aus Sprachlernern des Niveaus A1 


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Вестник Карагандинского университета 
zusammen. Es handelte sich dabei also gewissermaßen um die Zielgruppe des Einsatzes der 
silbenanalytischen Methode im Fremdsprachunterricht. Hierbei offenbarten sich einige Schwierigkeiten, die 
bei der Vermittlung eines zwar anschaulichen, dennoch nicht selbsterklärenden Modells im DaF-Unterricht 
auftreten können. Deutsch als Unterrichtssprache ist bei den Studierenden dieser Niveaustufe nicht 
durchgängig einsetzbar, so dass die Dozentinnen der Buketov-Universität selbstverständlich auf Kasachisch 
oder Russisch ausweichen müssen, um sprachliches Wissen vermitteln zu können. Auch ein Ausweichen auf 
Englisch, wie es im hier thematisierten Seminar praktiziert wurde, birgt Nachteile. Ein ständiger Wechsel der 
Unterrichtssprache — Englisch für Erklärungen, Deutsch für Beispiele — führt zu Barrieren im 
Erarbeitungs- und Aneignungsprozess, die im muttersprachlichen Unterricht nicht auftreten. Das für die 
Architektur des Haus-Garagen-Modells grundlegende zweisilbige Basismuster mit Betonung der Erstsilbe 
hat sich als sprachliches Wissen noch nicht internalisiert, die Logik des Modells erschließt sich also zunächst 
keineswegs. Zwar konnte den Studierenden das notwendig vorauszusetzende Sprachwissen zügig vermittelt 
werden, die Aneignung des Haus-Garagen-Modells erfolgt dann aber auf Grundlage vorher erlernten 
Sprachwissens und nicht mehr auf Intuition, wie es einer der ganz wesentlichen Vorteile einer Verwendung 
im Muttersprachunterricht ist. Entsprechend vielfältig waren die Ergebnisse eines abschließenden Testes, der 
das Fehlen intuitiver Silbenbetonung als grundsätzlichen Makel einer Verwendung des Modells im DaF-
Unterricht herausstellte. 
Nochmals ist zu betonen: Das Modell wurde den Gruppen in jeweils einer Einzelstunde vorgestellt, das 
Ziel war dabei nicht, sprachliches Wissen zu kommunizieren, sondern die Fähigkeit der Studierenden zu 
erproben, ein für Muttersprachler entwickeltes Lernmodell kennenzulernen und anzuwenden. Bei allen 
Schwierigkeiten, die silbenanalytische Methode fremdsprachigen Lernenden in bündiger Form 
nahezubringen: Von den Studierenden beider Gruppen ist begrüßt worden, mit dem Modell Zutrauen in die 
Erlernbarkeit einer Sprache zu gewinnen, deren Regelwerk oftmals als unüberschaubar empfunden wird. 
Erwähnenswert ist noch ein zweiter Vorzug des Modells: Die Studierenden wurden am Anfang und am Ende 
des Seminars gebeten, Wörter wie /tantə/,  /tigɐ/ und /klɑgn᷂/ auszusprechen. 
Durch das Kennenlernen der unterschiedlichen Lautung des Reduktionssilbenvokals im Vergleich zum 
Hauptsilbenvokal haben die Studierenden bewusster und prononcierter zu sprechen versucht und tatsächlich 
auch vermocht. 
Als Teil der silbenanalytischen Methode baut das Haus-Garagen-Modell auf das implizite Wissen, das 
Kinder über Silben mit in die Schule bringen. Es visualisiert und erweitert dieses Wissen mittels 
Beobachtung von und Spielen mit Sprache. Der Einsatz dieses Modells im Unterricht kann dabei so 
konzipiert werden, dass aufeinander aufbauendes Wissen daran fortlaufend entwickelt wird, es von den 
Schülern also verinnerlicht werden kann. Möglicherweise erlaubt dieses Modell auch einen Unterricht, der 
unterschiedlichen Leistungsniveaus innerhalb der Klasse gerecht wird, da die Aufgaben im Unterricht, so 
geht es aus den Beispielen Ursula Bredels hervor, den individuellen Kenntnissen, Fähigkeiten und 
Fertigkeiten der Schüler angepasst werden können. Für die Lehrkraft bietet das Haus-Garagen-Modell ein 
enormes Repertoire didaktischer Möglichkeiten im Unterricht einschließlich einer unmittelbaren 
Beobachtung des Lernerfolges. Ein Einsatz im Unterricht für Deutschlernende ist hingegen vorsichtig zu 
beurteilen. Ein erstes testweises Heranführen von Studierenden an das Modell lässt einen sinnvollen Einsatz 
für erwachsene Sprachlerner unabhängig bereits erworbener Sprachkompetenz als fragwürdig erscheinen. 
Während Lehrende auf den zeitlichen Aufwand bei der Einführung und konstruktiven Einbettung des 
Modells in ein didaktisches Umfeld verweisen und seinen Mehrwert nicht für ausreichend überzeugend 
halten, erkennen Studierende fortgeschrittenen Sprachniveaus darin lediglich eine Ergänzung und einen 
alternativen Erkläransatz, gewissermaßen zur Evaluation bereits vorhandenen Wissens. Sprachlernern 
früherer Phasen bereitet die Aneignung des Modells insofern Probleme, als dass nicht an Intuition, sondern 
an eigens vorab vermitteltes Sprachwissen angeknüpft werden kann. Das Erkennen des Morphemschnitts 
führt auf dieser Kompetenzstufe noch nicht zum erwünschten Verstehensprozess, da sich der Nutzen des 
Morphemschnitts erst mit einem erweiterten Wortschatz und der Einsicht in Flexion und Komposita als 
morphologische Eigenheiten der deutschen Sprache erschließt. Nichtsdestotrotz könnte das Modell bei einer 
veränderten Schwerpunktsetzung helfen, die Aussprache im Deutschen zu lernen und die Lautung von 
Vokalen in zweisilbigen Wörtern kennenzulernen. Es spricht für das Modell, dass es von nicht-
muttersprachlichen Lehrenden und Lernenden schnell und sicher angewendet werden konnte. Der 
silbenanalytischen Methode ist deshalb zu wünschen, dass der Einsatz im Fremdsprachunterricht mit 
möglicherweise verändertem Schwerpunkt und anderer Didaktisierung fachwissenschaftlich untersucht und 
erprobt wird.


Mit der silbenanalytischen Methode… 
Серия «Педагогика». № 2(78)/2015 
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Bibliographie 
1 Bredel Ursula Der Schrift vertrauen. Wie Wörter und ihre Strukturen entdeckt werden können. In: Praxis Deutsch 221, 
2010. — S. 14–21. 
2 Granzow-Emden Matthias: Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten. Tübingen, 2013. 
3 Hinney Gabriele: Das Konzept der Schreibsilbe und seine didaktische Modellierung. In: Schriftspracherwerb und 
Orthografie. Hrsg. von Ursula Bredel, Gesa-Siebert-Ott, Tobias Thelen. Baltmannsweiler, 2004. — S. 72–90.
4 Röber-Siekmeyer, Christa: Die Leistungen der Kinder beim Lesen- und Schreibenlernen. Grundlagen der 
Silbenanalystischen Methode. Ein Arbeitsbuch mit Übungsaufgaben. Baltmannsweiler, 2009.
5 Winkler Karin: Die Systematik einer silbenanalytischen Darstellung der Schrift. In: Schriftspracherwerb und Orthografie. 
Hrsg. von Ursula Bredel, Gesa-Siebert-Ott, Tobias Thelen. Baltmannsweiler, 2004. — S. 22–30. 
М.Зельгер 


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