Вестник инновационного евразийского университета



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Вестник Инновационного Евразийского университета. 2014. № 4 ISSN 1729-536X  99 
2. Das Projekt ist dann gut, wenn Lehrern und Studenten ein Lernen mit Kopf, Herzen, Händen und allen 
Sinnen erlauben. Die Tatsache, dass die Studenten selbst sehr schlecht vorbereitetes Projekt immer noch dem 
regulären „verkopften“ Unterricht vorziehen, dürfte eben darin ihre Ursache haben, dass sie endlich einmal 
„etwas Praktisches“ tun dürfen und dabei auch noch viele Nischen zur Selbstständigkeit geboten bekommen. 
3. Das Projekt ist dann gut, wenn es in ihnen und durch sie gelingt, eine alternative Unterrichtskultur 
herzustellen, die eine demokratische Kontrolle der selbstständigen Arbeit ermöglicht. 
Projekte stellen hohe Ansprüche an ein Kollegium. Es können folgende Schritte vorgeschlagen werden 
(Tabelle 1). 
Tabelle 1 – Mögliche Schritte zur Planung und Durchführung eines Projekts 
№ 
Mögliche Schritte 
Inhalt der Vorschläge 

Finden eines Themas, einer 
Aufgabe, eines Anliegens 
Lernende schlagen ein Thema vor. 
Lehrkraft schlägt ein Thema vor (Lehrplan). 

Planung des Projekts 
Welcher Termin / zeitlicher Rahmen ist geeignet? 
Welche Inhalte sollen berücksichtigt werden? 

Durchführung des Projekts 
Ausführung der geplanten Tätigkeit. 
Eventuell festlegen von Fixpunkten, Zeitpunkten zur Betreuung 
durch die Lehrkraft: Korrektiv, Hilfestellung, Schlichtung. 

Beenden / Auswertung des 
Projekts 
Bewusster Abschluss: evtl. Präsentationsmöglichkeit / 
Abschlussaktion einplanen. 

Bewertung des Projekts 
Anforderungen an die Projektarbeit werden zu Projektbeginn 
von Lernenden und der Lehrkraft festgelegt. 
Die Beurteilungskriterien sollten zu Beginn des Projekts offen 
und klar festgehalten werden. 
Eine Bewertung erfolgt von den Lernenden und der Lehrkraft im 
Anschluss an die Präsentation. 
Projektarbeit hat trotz ihrer langen Tradition erst in der letzten Zeit an Bedeutung gewonnen. Im 18. 
Jahrhundert verstand man an technischen Hochschulen in Frankreich unter dem Begriff „Projekt“ „selbstständige 
Pläne und Entwürfe für ein größeres Bauvorhaben“ (Lang). Was unter dem Begriff „Projekt“ heute verstanden 
wird oder welcher Begriff – Projektunterricht, Projektarbeit oder projektorientierter Unterricht – treffender ist, 
wird aus didaktischen Sichtweisen verschieden aufgefasst. 
Die didaktische Entscheidung für die Form des Projektunterrichts unterliegt nicht dem Zufall oder einer 
methodischen Willkür. Sie ergibt sich aus einem Sachaspekt und aus einem Lernaspekt. 
Der aufwendige Einsatz des Projektunterrichts rechtfertigt sich einerseits aus der Absicht, ein komplexes 
Problem oder eine umfangreiche Aufgabestellung, die sich mit den methodischen Möglichkeiten eines einzelnen 
Faches nicht mehr zufriedenstellend bewältigen lässt, mit Hilfe mehrerer Fachkompetenzen anzugehen. Dies 
geschieht im Wege einer Fächerkonzentration und eines interdisziplinären bzw. fächerverbindenden Unterrichts. 
Es begründet sich anderseits aus dem Anliegen, die Studenten ganzheitlicher, vielseitiger, problembewusster und 
effektiver zu fordern, indem mehrere Lernpotenzen aktiviert werden. Dies geschieht in Form des 
Mehrdimensionalen Lernens [3]. 
Aufgrund der Komplexität des Unterrichtsmodells und seiner langen internationalen Geschichte, aber 
auch wegen unterschiedlicher didaktischer Ansprüche an diese Form des Unterrichts ist es bis heute nicht 
gelungen, eine einheitliche Definition zu finden. So wurde versucht, das Wesen eines Projektunterrichts 
wenigstens durch eine Reihe von Kriterien zu bestimmen, die das Arbeiten in Projekten von anderen 
Unterrichtsformen unterscheiden. Bei Durchsicht der einschlägigen Fachliteratur finden sich immer wieder 
einzelne Elemente wie: 
– Handlungsorientierung, wobei körperliche und geistige Arbeit gefragt sind und möglichst viele Sinne 
angesprochen werden sollen; 
– Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Lernenden; 
– Kooperatives Lernen (Teamwork); 
– Situationsbezogenheit mit Verbindung zum wirklichen Leben und daraus resultierende praktische 
Erfahrungen; 
– Interessenbezogenheit; 
– Zielgerichtete Planung; 
– Interdisziplinarität; 
– Gesellschaftsrelevanz; 
– Ganzheitlichkeit: Das Projekt wird als Ganzes gesehen. Es wird nicht nur das Produkt gewertet, sondern 
der gesamte Arbeitsprozess zur Aufgabe gemacht; 
– Produktorientierung; 
– Demokratische Unterrichtsgestaltung; 
– Einbezug außerschulischer Lernorte. 


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Der Projektbegriff hat in seiner langen Geschichte sehr unterschiedliche Deutungen erfahren. Das Wort 
„Projekt“ leitet sich von lateinisch proiectum ab, Partizip Perfekt von proicere (nach vorn werfen, vorhaben, 
planen, entwerfen). Damit versteht man historisch unter einem Projekt allgemein ein großes Vorhaben mitsamt 
seiner Begründung, Zielplanung und praktischen Durchführung bzw. ein Problem, das es zu lösen gilt. 
Ein solches Projekt wird im Lehr- und Lernbereich durch Zusatzbezeichnungen wie Projektunterricht 
oder Lernprojekt, im tertiären Bildungsbereich als Projektstudium, in außer unterrichtlichen Tätigkeitsfeldern 
etwa als Projektarbeit genauer etikettiert. Damit sind auch Aufgabenbereiche wie die Erwachsenenarbeit, die 
außerschulische Jugendarbeit und berufliche Aufgaben erfassbar. Im Bildungsbereich sind im Weiteren auch 
Vorstufen des anspruchsvollen Projektunterrichts wie Projektartiger oder Projektorientierter Unterricht 
üblich [4]. 
Viele Gelehrte charakterisieren Projektunterricht in Abgrenzung von anderen Unterrichtsformen und 
methodischen Einzelelementen wie Freiarbeit, Offener Unterricht, Fächerverbindender Unterricht, 
Handlungsorientierter Unterricht, Gruppenunterricht, Schülerzentrierter Unterricht, Problemorientierter 
Unterricht, 
Entdeckendes 
Lernen, 
Selbsbestimmtes 
Lernen, 
Learning 
by 
Doing 
durch 
sieben 
Minimalanforderungen: 
– Komplexität der Aufgabe
– Bedürfnisspannung der Beteiligten; 
– Bezug zur Lebensumwelt und gesellschaftlichen Relevanz; 
– Mehrdimensionale Lernbeanspruchung; 
– Interdisziplinarität der Sachansätze; 
– Gemeinsame Planung, Durchführung und Auswertung; 
– Ziel- und Prozessorientierung. 
Der in den Schulen in der Regel praktizierte Projektansprüche. Er gilt als Vorstufe und Lernweg des 
eigentlichen Projektunterricht und nimmt seinen Ausgang meistens von einem bestimmten Fach und seinen 
Anliegen aus: Projektorientierter Englischunterricht, Projektorientierter Deutschunterricht. 
Sehr wichtig sind die Verhältnisse zwischen Lehrer und Lernenden. Auf Lehrer und Studenten kommen 
völlig neue Aufgaben zu, die sich wesentlich vom traditionellen Unterricht unterscheiden und sich auf Lehrer –
Schüler- Verhältnis auswirken. Projektunterricht ist weder ein lehrerzentrierter noch ein schülerzentrierter, 
sondern ein sozialintegrativer Unterricht, bei dem gleichberechtigte, wenn auch unterschiedlich kompetente 
Partner miteinander an einem gemeinsamen Vorhaben arbeiten. Gleichzeitig wachsen beim Projektunterricht auf 
beiden Seiten wesentliche Potenziale und Möglichkeiten des Kompetenzerwerbs. 
Für den Lehrer bedeutet der Projektunterricht zunächst einmal die Aufgabe seines 
Organisationsmonopols, was ihm aber die Möglichkeit verschafft, als Lernpartner für die Studierende seine 
pädagogische und fachliche Kompetenz verstärkt ins Spiel zu bringen. Die Studenten können mithilfe moderner 
Kommunikationsmittel, besonders des Internets, auf ein breites Spektrum an Wissen und Information zugreifen. 
Für den Fremdsprachenunterricht bedeutet dies, dass sich die Lehrerrolle vom Sprachvermittler zum Human 
Ressource Manager entwickelt. 
Dennoch behält er als pädagogischer, fachlich professioneller und didaktischer Experte die Koordination 
und die letzte Verantwortung. Er muss erspüren, wann Interventionen notwendig sind und wann 
selbstbestimmtes Lernen gefragt ist. Legutke fasst diese Rolle im Term „der Lehrer als teilnehmender Leiter“ 
zusammen. 
Bezogen auf die Schülerperspektive verwendet Legutke den Begriff leitender Teilnehmer und 
verdeutlicht somit, dass der Lernende aufgefordert ist, eine passiv-rezeptive Haltung aufzugeben und selbst aktiv 
zu werden, verschiedene Kompetenzen zu erwerben und diese dann auch einzusetzen [4]. Die für und durch den 
Projektunterricht zu entfaltende Projektkompetenz ist als Überbegriff zu werten und schließt folgende 
Teilkompetenzen ein: 
– Kooperationskompetenz in Verbindung mit der Arbeit in Teams und Gruppen; 
– Kommunikationskompetenz zum Herstellen und Pflegen von Kontakten, zur gemeinsamen Reflexion 
und Arbeit im Projekt; 
– Organisationskompetenz als Teil der Methodenkompetenz schon im Planungsprozess; 
– Produktionskompetenz hinsichtlich der zu erstellenden Produkte wie Texte, Videos, Fotos, Reportagen, 
Websites usw; 
– Didaktische Kompetenz, die letztendlich darauf abzielt, dass Lernende selbst als Lehrende tätig werden, 
wenn sie ihre Produkte im Plenum oder sogar in der Öffentlichkeit präsentieren (auch Lernen durch Lehren). 
Projekte fordern die ganze Persönlichkeit der Beteiligten. Die im Rahmen von Projekten erzielten 
Lerneffekte werden von der Forschung als besonders vielschichtig tiefgehend und resistent gegen das Vergessen 
beschrieben. In der Folge der PISA-Studien, die erhebliche Lerndefizite bei deutschen Schülern aufgedeckt 
haben, erlebte der Projektunterricht erneut einen Aufschwung. Durch das Internet ließen sich dabei weitere 
Formen der Kommunikation außerhalb von Unterrichtsräumen nutzen und für Projekte notwendige 
Arbeitskontinuität fördern [5]. 
Ein beliebiges Projekt verläuft in konsequenten Phasen. Nach Emer/Lenzen gliedert sich der Ablauf eines 
einfachen schulischen Projekts in folgenden Phasen: 




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