Абай институтының хабаршысы. № 1 (7). 2011
Testament ligen? Ich meine ja sie solten ihre
kunst an den tag bringen / Aber der deudsche
man redet also / Ut quid etc. Was sol doch
solcher unrat? odder was sol solcher schade?
Item / Es ist schade umb die salbe / Das ist gut
deudsch / daraus man verstehet / das Magdalene
mit der verschütten salben sey unrethlich
umbgangen / und habe schaden gethan / das war
Judas meinung / denn er gedacht bessern rat
damit zu schaffen.
think that would really bring out their talents. But
a German would say Ut quid, etc., this way: "Was
sol doch solcher unrat?" [What is the reason for
this waste?] or "Why this extravagance?" Perhaps
even, "it is a shame about the ointment." That is
good German, in which one can understand that
Magdalene had wasted the ointment she poured
out and had been wasteful. That was what Judas
meant, because he thought he could have used it
better.
Item / da der Engel Mariam grüsset un spricht /
Gegrüsset seistu Maria vol gnaden / der Herr mit
dir. Wolan / so ists bisher schlecht den
Lateinischen buchstaben nach verdeudschet /
Sage mir aber / ob solchs auch gut deudsch sey?
Wo redet der deudsch man alsso / du bist vol
gnaden? Und welcher Deudscher verstehet / was
gesagt sey / vol gnaden? Er mus dencken an ein
fas vol bier / odder beutel vol geldes / Darümb
hab ichs verdeudscht / du holdselige / damit doch
ein Deudscher / deste mehr hin zu kan dencke /
was der Engel meinet mit seinem grus. Aber hie
wöllen die Papisten toll werden uber mich / das
ich den Engelischen grus verderbet habe / Wie
wol ich dennoch damit nicht das beste deudsch
habe troffen. Und hette ich das beste deudsch hie
sollen nemen / und den grus also verdeudschen /
Gott grüsse dich du liebe Maria (denn so viel wil
der Engel sagen / und so würde er gered haben /
wenn er hette wöllen sie deudsch grüssen) Ich
halt sie solten sich wol selbs erhenckt haben fur
grosser andacht / zu der lieben Maria / das ich
den grus so zu nichte gemacht hette.
Again, when the angel greets Mary, he says:
"Gegruesset seistu, Maria vol gnaden, der Herr mit
dir" [Hail Mary, full of grace, the Lord is with
you]. Up till now this has simply been translated
according to the literal Latin. [7] But tell me, is
that good German? Since when does a German
speak like that, "du bist vol gnaden" [you are full
of grace]? One would have to think about a keg
"full of" beer or a purse "full of" money. Therefore
I translated it: "du holdselige" [thou pleasing one].
This way a German can at least think his way
through to what the angel meant by his greeting.
Now the papists are throwing a fit about me
corrupting the Angelic Salutation, yet I still have
not used the most satisfactory German translation.
Suppose I had used the best German and translated
the salutation: "Gott grusse dich, du liebe Maria"
[God greet you, dear Mary], for that is all the
angel meant to say, and what he would have said if
he had greeted her in German. Suppose I had done
that! I believe that they would have hanged
themselves out of their fanatical devotion to the
Virgin Mary, because I had so destroyed the
Salutation.
Aber was frage ich darnach? sie toben odder
rasen / Ich wil nicht wehren / das sie
verdeudschen was sie wöllen / Ich wil aber auch
verdeudschen / nicht wie sie wöllen / sondern
wie ich will / Wer es nicht haben wil / der las
mirs stehen / und halt seine meisterschafft bey
sich / denn ich will ihr widder sehen noch hören /
sie dürffen fur mein dolmetschen nicht antwort
geben / noch rechenschafft thun / Das hörestu
wol / Ich wil sagen / Du holdselige Maria / du
liebe Maria / und lasse sie sagen / Du volgnaden
Maria / Wer Deudsch kann / der weis wol /
welch ein hertzlich fein wort das ist / Die liebe
Maria / der liebe Gott / der liebe Keyser / der
liebe Fürst / der liebe man / das liebe kind. Und
ich weis nicht / ob man das wort liebe / auch so
hertzlich und gnugsam inn Lateinischer odder
andern sprachen reden müge / das also dringe
und klinge ins hertz / durch alle sinne wie es thut
inn unser sprache.
Yet why should I be concerned about their ranting
and raving? I will not stop them from translating
as they want. But I too shall translate, not as they
please but as I please. And whoever does not like
it can just ignore it and keep his criticism to
himself, for I will neither look at nor listen to it.
They do not have to answer for my translation or
bear any responsibility for it. Mark this well: I
shall say "holdselige [pleasing] Mary" and "liebe
[dear] Mary", and let them say "Mary volgnaden
[full of grace]". Anyone who knows German also
knows what a hearty word "liebe" is: dear Mary,
dear God, the dear emperor, the dear prince, the
dear man, the dear child. I do not know if one can
say this word "liebe" in Latin or in other languages
with so much depth of feeling, so that it goes to
the heart and resonates there, through all the
senses, as it does in our language.
***
Denn ich halte S. Lukas / als ein meister inn
I think that St. Luke, as a master of the Hebrew
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Ebreischer und Griechischer sprache / hab das
Ebreisch wort / so der Engel gebraucht / wöllen
mit dem Griechischen / kecharitomeni / treffen
und deutlich geben. Und denck mir / der Engel
Gabriel habe mit Maria gered / wie er mit Daniel
redet / und nennet ihn Hamudoth und Isch
Hamudoth / vir desideriorü / das ist / du lieber
Daniel / Denn das ist Gabrielis weise zu reden /
wie wir im Daniel sehen. Wen ich nu den
buchstaben nach / aus der esel kunst / solt des
Engels wort verdeudschen / müste ich also sagen
/ Daniel du man der begirungen / odder Daniel
du man der lüste / O das were schön deudsch /
Ein Deudscher höret wol / das Man / Lüste / oder
begirunge / deudsche wort sind / wiewol es nicht
eitel reine deudsche wort sind / Sondern lust und
begir / weren wol besser. Aber wenn sie so
zusamen gefasset werden / du man der
begirungen / so weis kein deudscher was gesagt
ist / denckt / das Daniel villeicht vol böser lust
stecke / Das hiesse denn fein gedolmetschet.
Darümb mus ich hie die buchstaben faren lassen
/ un forschen / wie der Deudsche man solchs
redet / welchs der Ebreische man Isch Hamudoth
redet / So finde ich / das der Deudsche man also
spricht / du lieber Daniel / du liebe Maria / odder
du holdselige magd / niedliche jungfraw / du
zartes weib / und dergleichen / Den wer
dolmetschen will / mus grossen vorrat von
worten haben / das er die wal könne haben / wo
eins an allen orten nicht lauten wil.
and Greek tongues, wanted to clarify and interpret
the Hebrew word that the angel spoke when he
used the Greek word kecharitomene. And I think
that the angel Gabriel spoke with Mary just as he
spoke with Daniel, when he called him
Chamudoth and Ish chamudoth, vir desiriorum,
that is "Dear Daniel." That is the way Gabriel
speaks, as we can see in Daniel. Now if I were to
literally translate the words of the angel, and use
the skills of these donkeys, I would have to
translate it as "Daniel, thou man of desires" or
"Daniel, you man of lust"! Oh, that would be fine
German! A German would, of course, recognize
"Man", "Lueste" and "begirunge" as being German
words, although not altogether pure, because "lust"
and "begir" would be better. But when those
words are put together as "thou man of desires" no
German is going to understand it. He would
perhaps even think that Daniel is full of evil
desires. Now wouldn't that be a fine translation?
So I must let the literal words go and try to
discover how the German says what the Hebrew
says with ish chamudoth. I find that the German
says this, "You dear Daniel", "you dear Mary", or
"you gracious maiden", "you lovely maiden", "you
gentle girl" and so forth. A translator must have a
large store of words so that he can have them all
ready when one word does not fit in every context.
***
Und was sol ich viel und lang sagen von
dolmetschen? Solt ich aller meiner wort ursachen
und gedancken anzeigen / ich müste wol ein jar
dran zu schreiben haben / Was dolmetschen fur
kunst / mühe und erbeit sey / das hab ich wol
erfaren / Darümb wil ich keinen Bapstesel / noch
maulesel / die nichts versucht haben / hierin zum
richter oder thadeler leiden / Wer mein
dolmetschen nicht will / der las es anstehen / der
Teuffel danck ihm / wers ungerne hat odder on
mein willen und wissen meistert / Sols
gemeistert werden / so wil ichs selber thun / Wo
ichs selber nicht thue / da lasse man mir mein
dolmetschen mit frieden / un mache ein iglicher
was er will / fur sich selbs / un habe ihm ein gut
jar.
Why should I even bother to talk about translating
so much? If I were I to explain all the reasons and
considerations behind my words, I would need an
entire year. I have learned by experience what an
art and what a task translating is, so I will not
tolerate some papal donkey or mule acting as my
judge or critic. They have not tried it. If anyone
does not like my translations, he can ignore it; and
may the devil repay him for it if he dislikes or
criticizes my translations without my knowledge
or permission. If it needs to be criticized, I will do
it myself. If I do not do it, then let them leave my
translations in peace. Each of them can do a
translation for himself that suits him — what do I
care?
Das kan ich mit gutem gewissen zeugen / das ich
meine höchste trewe und vleis drinnen erzeigt /
und nie kein falsche gedancken gehabt habe /
Denn ich habe keinen heller dafur genomen noch
gesucht / noch damit gewonne / So hab ich
meine ehre drinnen nicht gemeinet / das weis
Gott und mein Herr / Sondern habs zu dienst
gethan den lieben Christen / und zur ehren einem
der droben sitzt / der mir alle stunde so viel guts
This I can testify with good conscience: I gave my
utmost effort and care and I had no ulterior
motives. I have not taken or wanted even a small
coin in return. Neither have I made any by it. God
knows that I have not even sought honor by it, but
I have done it as a service to the dear Christians
and to the honor of the One who sits above, who
blesses me every hour of my life. If I had
translated a thousand times more diligently, I
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thut / das / wenn ich tausent mal so viel und
vleissig dolmetscht / dennoch nicht eine stunde
verdienet hette zu leben / odder ein gesund auge
zu haben. Es ist alles seiner gnaden und
barmhertzigkeit / was ich bin und habe / Ja es ist
seines theuren bluts und sauren schweisses /
darümb sols auch (ob Gott wil) alles ihm zu
ehren dienen / mit freuden und von hertzen.
Lestern mich die Suddeler un Bapstesel / wolan /
so loben mich die fromen Christen sampt ihrem
Herrn Christo / Un bin allzu reichlich belohnet /
wo mich nür ein einiger Christ fur einen trewen
erbeiter erkennet / Ich frage nach Bapsteseln
nichts / Sie sind nicht wird / das sie meine erbeit
sollen erkennen / Und solt mir im grund meins
hertzen leid sein / das sie mich lobeten / Ihr
lestern ist mein höchster rhum und ehre / Ich wil
doch ein Doctor / ja auch ein ausbündiger Doctor
sein / un sie sollen mir den namen nicht neme /
bis an den Jüngsten tag / das weis ich fur war.
should not have deserved to live or have a sound
eye for even a single hour. All I am and have to
offer is of his mercy and grace, indeed, of his
precious blood and bitter sweat. Therefore, God
willing, all of it will also serve to his honor,
joyfully and sincerely. I may be insulted by the
scribblers and papists, but true Christians, along
with Christ, their Lord, bless me. And I am more
than amply rewarded if just one Christian
acknowledges me as a workman with integrity. I
care nothing about the papal donkeys, as they are
not good enough to acknowledge my work and, if
they were to bless me, it would break my heart.
Their insults are my highest praise and honor. I
shall still be a doctor, even a distinguished one. I
am certain that they shall never take that away
from me until the Last Day.
***
Doch hab ich widderümb / nicht allzu frey die
buchstaben lassen faren / Sondern mit grossen
sorgen / sampt meinen gehülffen drauff gesehen /
das / wo etwa an einem wort gelegen ist / hab
ichs nach den buchstaben behalten / und bin
nicht so frey davon gangen / Als Johan. 6. da
Christus spricht / Diesen hat Gott der Vater
versiegelt / da were wol besser deudsch gewest /
diesen hat Gott der Vater gezeichent / odder /
diesen meinet Gott der Vater / Aber ich habe ehe
wöllen der deudschen sprache abbrechen / den
von dem wort weichen / Ach es ist dolmetschen
ja nicht eines iglichen kunst / wie die tollen
heiligen meinen / Es gehöret dazu ein recht /
frum / trew / vleissig / furchtsam / Christlich /
geleret / erfaren / geübet herz / Darümb halt ich /
das kein falscher Christ / noch rotten geist /
trewlich dolmetschen könne / wie das wol
scheinet / inn den Propheten zu Wormbs
verdeudschet / darin doch warlich grosser vleis
geschehen / und meinem deudschen fast nach
gangen ist / Aber es sind Jüden dabey gewest /
die Christo nicht grosse hulde erzeigt habe /
sonst were kunst und vleis gnug da.
On the other hand I have not just gone ahead and
disregarded altogether the exact wording in the
original. Rather, with my helpers I have been very
careful to see that where everything depends upon
a single passage, I have kept to the original quite
literally and have not departed lightly from it. For
instance, in John 6 Christ says: "Him has God the
Father versiegelt [sealed]." It would have been
better German to say "Him has God the Father
gezeichent [signified]" or even "He it is whom
God the Father meinet [means]." But I preferred to
do violence to the German language rather than to
depart from the word. [8] Ah, translating is not
everyone's skill as some mad saints imagine. It
requires a right, devout, honest, sincere, God-
fearing, Christian, trained, educated, and
experienced heart. So I hold that no false Christian
or sectarian spirit can be a good translator. That is
obvious in the version of the Prophets done at
Worms. Although it is carefully done and
resembles my own German quite closely, Jews
had a hand in it, and they do not show much
reverence for Christ. Aside from that it shows
plenty of skill and craftsmanship.[9]
Das sey vom dolmetschen und art der sprachen
gesagt / Aber nu hab ich nicht allein der sprachen
art vertrawet und gefolget / das ich zun Römer
am dritten / Solum (allein) habe hinzu gesetzt /
Sondern der Text und die meinung S. Pauli
foddern und erzwingens mit gewalt / Denn er
handelt ja daselbs das heubtstück Christlicherl
lere / Nemlich / das wir durch den glauben an
Christum / on alle werck des gesetzs gerecht
werden / und schneidt alle werck so rein abe /
das er auch spricht / des gesetzes (das doch
Gottes gesetz und wort ist) werck nicht helffen
So much for translating and the nature of
language. However, I was not depending upon or
following the nature of the languages alone when I
inserted the word solum in Romans 3. The text
itself, and Saint Paul's meaning, urgently require
and demand it. For in that passage he is dealing
with the main point of Christian doctrine, namely,
that we are justified by faith in Christ without any
works of the Law. Paul excludes all works so
completely as to say that the works of the Law,
though it is God's law and word, do not aid us in
justification. Using Abraham as an example, he
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zur gerechtigkeit / Und setzt zum Exempel
Abraham / das der selbige sey so gar on werck
gerecht worden / das auch das höhest werck / das
dazumal new gepoten ward von Gott / fur und
uber allen andern gesetzen und wercken /
Nemlich / die beschneittung / ihm nicht
geholffen habe zur gerechtigkeit / Sondern sey
on die beschneittung / und on alle werck gerecht
worden / durch den glauben / wie er spricht /
Cap. 4. Ist Abraham durch die werck gerecht
worden / So mag er sich rhümen / Aber nicht fur
Gott / Wo man aber alle werck so rein abschneit /
da mus ja die meinung sein / das allein der
glaube gerecht mache / Und wer deutlich und
dürre von solchem abschneiten der werck reden
wil / der mus sagen / Allein der glaube / und
nicht die werck machen uns gerecht / das
zwinget die sache selbs / neben der sprachen art.
argues that Abraham was so justified without
works that even the highest work, which had been
commanded by God, over and above all others,
namely circumcision, did not aid him in
justification. Rather, Abraham was justified
without circumcision and without any works, but
by faith, as he says in Chapter 4: "If Abraham
were justified by works, he may boast, but not
before God." So, when all works are so completely
rejected — which must mean faith alone justifies
— whoever would speak plainly and clearly about
this rejection of works will have to say "Faith
alone justifies and not works." The matter itself
and the nature of language requires it.
***
Ja sprechen sie / es laut ergerlich / und die leute
lernen daraus verstehen / das sie keine gute
werck thun dürffen. Lieber / was soll man sage?
Ists nicht viel ergerlicher / das S. Paulus selbs
nicht sagt / Allein der glaube / Sondern schüttets
wol gröber eraus und stösset dem fas den boden
aus / Un spricht / On des gesetzs werck? Und zun
Galathern am andern. Nicht durch die werck des
gesetzes / Und das viel mehr an anderen orten.
Denn das wort (allein der glaube) möcht noch
eine glose finden / Aber das Wort (on werck des
gesetzs) ist so grob / ergerlich / schendlich / das
man mit keiner glose helffen kann / Wie viel
mehr möchten hieraus die leute lernen kein gut
werck thun / da sie hören mit so dürren starcken
worten von den wercken selbs predige (Kein
werck / on werck / nicht durch werck) Ist nu das
nicht ergerlich / das man (on werck / kein werck
/ nicht durch werck) predigt / Was solts denn
ergerlich sein / so man dis (allein der glaube)
predigt?
"But," they say, "it has an objectionable tone, and
people infer from it that they need not do any good
works." Dear me, what are we to say? Is it not
much more offensive when Paul himself, while
not using the term "faith alone," spells it out even
more bluntly, putting the finishing touches on it by
saying "Without the works of the Law?" And in
Galatians 1 (as well as in many other places) he
says "not by works of the law." The expression
"faith alone" may perhaps be glossed over
somehow, but the phrase "without the works of the
law" is so blunt, offensive, and scandalous that no
amount of interpretation can help it. How much
more might people learn from this that "they need
not do any good works," when they hear this
teaching about the works themselves stated in such
a clear strong way: "No works", "without works",
"not by works"! If it is not offensive to preach
"without works," "not by works," "no works," why
is it offensive to preach "by faith alone"?
Und das noch ergerlicher ist / S. Paulus verwirfft
nicht schlechte gemeine werck / Sondern des
gesetzes selbs / Daraus möchte wol jemand sich
noch mehr ergern und sagen / das gesetz sey
verdampt und verflucht fur Gott / und man solle
eitel böses thun / wie die theten zun Römern am
dritten / Last uns böses thun / auff das es gut
werde / Wie auch ein rotten geist zu unser zeit
anfieng / Solt man umb solcher ergernis willen S.
Paulus worte verleugnen / odder nicht frisch und
frey vom glauben reden? Lieber / eben S. Paulus
und wir wöllen solch ergernis haben / und leren
umb keiner ander ursach willen / so starck
widder die werck / und treiben allein auff den
glauben / denn das die leute sich sollen ergern /
stossen und fallen / damit sie mügen lernen und
wissen / das sie durch ihre gute werck nicht frum
Still more offensive is that Paul does not reject just
ordinary works, but works of the law! One could
easily take offense at that all the more and say that
the law is condemned and cursed before God, and
so we should be doing nothing but what is against
the law, as it is said in Romans 3: "Why not do
evil so that there might be more good?" This is
what one Rottengeist of our time began to do.[10]
Should we reject Paul's word because of such
"offense" or refrain from speaking freely about
faith? Dear me, Saint Paul and I want to offend
like this, for we preach so strongly against works
and insist upon faith alone just so that people will
be offended, stumble and fall, that they may learn
that they are not saved by good works but only by
Christ's death and resurrection. Knowing that they
cannot be saved by their good works of the law,
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werden / Sondern allein durch Christus tod und
aufferstehen. Können sie nu durch gute werck
des gesetzes nicht frum werden / Wie viel
weniger werde sie frum werden durch böse
werck / und on gesetz? Darümb folget es nicht /
Gute werck helffen nicht / drümb helffen böse
werck / Gleich als nicht fein folget / die Sonne
kan dem blinden nicht helffen das er sehe /
drümb mus ihm die nacht und finsternis helffen /
das er sehe.
how much more will they realize that they shall
not be saved by bad works, or without the law!
Therefore, it does not follow that because good
works do not help, bad works will; just as it does
not follow that because the sun cannot help a blind
man to see, the night and darkness must help him
to see.
***
Mich wundert aber / das man sich inn dieser
öffentlichen sachen so mag sperren. Sage mir
doch / ob Christus tod und aufferstehen / unser
werck sey / das wir thun / odder nicht? Es ist ja
nicht unser werck / noch einiges gesetzes werck /
Nu macht uns ja allein Christus tod und
aufferstehen frey von sünden und frum / wie
Paulus sagt Ro. 4. Er ist gestorben umb unserer
sunde willen / und aufferstande umb unser
gerechtigkeit willen. Weiter sage mir / Welchs ist
das werck / damit wir Christus tod und
aufferstehen fassen und halten? Es mus ja kein
eusserlich werck / sondern allein der einige
glaube im hertzen sein / der selbige allein / ja gar
allein / und on alle werck / fasset solchen tod und
aufferstehen / wo es gepredigt wird durchs
Evangeliom. Was ists denn nu / das man so tobet
und wütet / ketzert und brennet / so die sache im
grunde selbs klerlich da ligt und beweiset / das
allein der glaube / Christus tod un aufferstehen
fasse on alle werck / Und der selbige tod und
aufferstehen / sey unser leben und gerechtigkeit /
So es denn an ihm selbs öffentlich also ist / das
allein der glaube / uns solch leben und
gerechtigkeit bringet / fasset und gibt / Warümb
sol man dann nicht auch also reden? Es ist nicht
ketzerey / das der glaube allein Christum fasset
und das leben gibt / Aber ketzerey mus es sein /
wer solchs sagt odder redet / Sind sie nicht toll /
töricht und unsinnig? Die sachen bekennen sie
fur recht / und straffen doch die rede von der
selbigen sache fur unrecht / Einerley zu gleich /
mus beide recht und unrecht sein.
I am amazed that anyone can object to something
as evident as this. Just tell me: Is Christ's death
and resurrection our work, that we do, or not? Of
course it is not our work, nor is it the work of any
law. Now it is Christ's death and resurrection alone
which saves and frees us from sin, as Paul writes
in Romans 4: "He died for our sins and rose for
our justification." Tell me, further: What is the
work by which we take hold of Christ's death and
resurrection? It cannot be any external work, but
only the eternal faith that is in the heart. Faith
alone, indeed all alone, wihtout any works, takes
hold of this death and resurrection when it is
preached through the gospel. Then why all this
ranting and raving, this making of heretics and
burning them at the stake, when it is clear at its
very core that faith alone takes hold of Christ's
death and resurrection, without any works, and
that his death and resurrection are our life and
righteousness? As this fact is so obvious, that faith
alone conveys, grasps, and imparts this life and
righteousness — why should we not say so? It is
not heretical to believe that faith alone lays hold
on Christ and gives life; and yet it seems to be
heresy if someone mentions it. Are they not
insane, foolish and absurd? They will admit that it
is right but they brand the telling of it as wrong,
though nothing can be simultaneously right and
wrong.
***
Auch bin ichs nicht allein / noch der erste / der
da sagt / Allein der glaube macht gerecht / Es hat
fur mir Ambrosius / Augustinus / und viel andere
gesagt / Und wer S. Paulum lesen und verstehen
sol / der mus wol so sagen / und kan nicht anders
/ Seine wort sind zu starck / un leiden kein / ja
gar kein werck / Ists kein werck / so mus der
glaube alleine sein. O, wie solt es so gar eine
feine / besserliche / unergerliche lere sein / wenn
die leute lernten / das sie nebe dem glauben /
auch durch werck from möchten werden / das
wer so viel gesagt / das nicht allein Christus tod
unser sunde weg neme / sondern unser werck
Furthermore, I am not the only one, nor the first,
to say that faith alone makes one righteous. There
was Ambrose, Augustine and many others who
said it before me. And if a man is going to read
and understand St. Paul, he will have to say the
same thing, and he can say nothing else. Paul's
words are too strong — they allow no works, none
at all! Now if it is not works, it must be faith
alone. Oh what a fine, constructive and inoffensive
teaching that would be, if men were taught that
they can be saved by works as well as by faith.
That would be like saying that it is not Christ's
death alone that takes away our sin but that our
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thete auch etwas dazu / Das hiesse Christus tod
fein geehret / das unser werck ihm hülffen / und
kündten das auch thun das er thut / auff das ihm
gleich gut und starck weren / Es ist der Teuffel /
der das blut Christi nicht kan ungeschendet
lassen.
works have something to do with it. Now that
would be a fine way of honoring Christ's death,
saying that it is helped by our works, and that
whatever it does our works can also do — which
amounts to saying that we are his equal in strength
and goodness. This is the very devil's teaching, for
he cannot stop abusing the blood of Christ.
Weil nu die sache im grund selbs foddert / das
man sage / Allein der glaub macht gerecht / Und
unser deudschen sprachen art / die solchs auch
lernt also aus zusprechen / Habe dazu der
Heiligen Veter Exempel / und zwinget auch die
fahr der leute / das sie nicht an den wercken
hangen bleiben / den des glaubens feilen / und
Christum verlieren / sonderlich zu dieser zeit / da
sie so lang her der werck gewonet / un mit macht
davon zu reissen sind. Sso ists nicht allein recht /
sondern auch hoch von nöten / das man auffs
aller deutlichst und völligst eraus sage / Allein
der glaube on werck macht frum / Und rewet
mich / das ich nicht auch dazu gesetzt habe / alle
und aller / also on alle werck aller gesetz das es
vol und rund eraus gesprochen were / darümb
sols inn meinem Newen Testament bleiben / und
solten alle Papstesel toll und töricht werden / so
sollen sie mirs nicht eraus bringen. Das sey itzt
davon gnug / Weiter wil ich (so Gott gnade gibt)
davon reden im büchlin / De iustificatione.
Therefore the matter itself, at its very core,
requires us to say: "Faith alone justifies." The
nature of the German language also teaches us to
say it that way. In addition, I have the precedent of
the holy fathers. The dangers confronting the
people also compel it, for they cannot continue to
hang onto works and wander away from faith,
losing Christ, especially at this time when they
have been so accustomed to works they have to be
pulled away from them by force. It is for these
reasons that it is not only right but also necessary
to say it as plainly and forcefully as possible:
"Faith alone saves without works!" I am only sorry
I did not also add the words alle and aller, and
say, "without any works of any laws." That would
have stated it with the most perfect clarity.
Therefore, it will remain in the New Testament,
and though all the papal donkeys go stark raving
mad they shall not take it away. Let this be enough
for now. God willing, I shall have more to say
about it in the treatise On Justification.
Auff die Ander frag / ob die verstorbenen
Heiligen fur uns bitten. Drauff wil ich itzt
kürtzlich antworten / Denn ich gedencke einen
Sermon von den lieben Engeln auszulassen /
darin ich dis stücke weiter (wils Gott) handeln
werde.
On the other question, as to whether the departed
saints intercede for us. For the present I am only
going to give a brief answer, because I am
thinking of publishing a sermon on the angels in
which, God willing, I will respond more fully on
the matter.
Erstlich wisset ihr / das im Bapstum nicht allein
geleret ist / das die Heiligen im himel fur uns
bitten / welchs wir doch nicht wissen können /
weil die schrifft uns solchs nicht sagt / Sondern
auch / das man die Heiligen zu Götter gemacht
hat / das sie unser Patron haben müssen sein / die
wir anruffen sollen / Etlich auch / die nie gewest
sind / Und einem jglichen Heiligen / sonderliche
krafft und macht zugeeigent / Einem uber feur /
diesem uber wasser / diesem uber Pestilentz /
Fieber / und allerley plage / das Gott selbs gar
müssig sein müssen / und die Heiligen lassen an
seiner stat wircken und schaffen. Diesen grewel
fülen odder empfinden die Papisten itzt wol / und
ziehen heimlich die pfeiffen ein / putzen und
schmücken sich nu / mit dem furbit der Heiligen.
Dis wil ich itzt auff schieben / Aber was gilts /
ob ichs vergessen / und solch putzen und
schmücken also ungebüsset hingehen lassen
werde?
First, you know that under the papacy it is not only
taught that the saints in heaven intercede for us —
even though we cannot know this as the Scripture
does not tell us such — but the saints have even
been made into gods, so that they are to be our
patrons, to whom we must call. Some of these
have never even existed. To each of these saints a
particular power and might has been ascribed —
one over fire, another over water, another over
pestilence, fever and all sorts of plagues. Indeed,
God must have been altogether idle to have let the
saints work in his place. Of this abomination the
papists themselves are aware, as they quietly take
up their pipes and preen and primp themselves
over this doctrine of the intercession of the saints.
I will leave this subject for now, but you can be
sure that I will not forget it, nor allow this
preening and primping to go on without a price.
Zum andern wisset ihr / das Gott mit keine wort
geboten hat / weder Engel noch Heiligen umb
Second, you know that there is not a single word
from God demanding us to call upon either saints
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Абай институтының хабаршысы. № 1 (7). 2011
furbit anzuruffen. Habt auch inn der schrifft des
kein Exempel / Denn man findet das die lieben
Engel mit den Vetern und Propheten geredt
haben / Aber nie keiner ist von ihnen umb furbit
gebetten worden / Auch der Ertzvater Jacob /
seinen kampffengel nicht umb furbit hat /
sondern nam allein den segen von ihm / Man
findet aber wol das widderspiel inn der
Apocalyp. da der Engel sich nicht wolt lassen
anbete von Johanne / Und findet sich also / das
Heiligen dienst sey ein lauter menschen thand /
und ein eigen fündlin / ausser Gottes wort und
der schrifft.
or angels to intercede for us, and that there is no
example of such in the Scriptures. We find that the
angels spoke with the fathers and the prophets, but
that none of them had ever been asked to intercede
for them. Why even Jacob the patriarch did not
ask the angel with whom he wrestled for any
intercession. Instead, he only took from him a
blessing. In fact, we find in the Apocalypse the
very opposite, as the angel will not allow himself
to be worshipped by John. [Rev. 22] So the
worship of saints shows itself as nothing but
human nonsense, man's own invention apart from
the word of God in the Scriptures.
Weil uns aber inn Gottes dienst nichts gebürt
furzunemen / on Gottes befehl / Und wer es
furnimpt / das ist ein Gottes versuchunge /
Darümb ists nicht zu raten noch zu leiden / das
man die verstorbenn Heiligen umb furbit anruffe
/ odder anruffen lere / Sondern sols viel mehr
verdammen un meiden leren / Derhalben ich
auch nicht dazu raten / un mein gewissen mit
frembder missethat / nicht beschweren will / Es
ist mir selber aus der massen saur worde / das ich
mich von den Heiligen gerissen habe / Denn ich
uber alle masse tieff darinnen gesteckt und
ersoffen gewest bin / Aber das liecht des
Evangelij / ist nu so helle am tage / das hinfurt
niemand entschüldigt ist / wo er im finsternis
bleibt / Wir wissen fast alle wol / was wir thun
sollen.
Since it is not proper in the matter of divine
worship for us to do anything that is not
commanded by God (whoever does so is tempting
God), it is therefore neither advisable nor tolerable
that one should call upon the saints to incercede
for him, or to teach others to call upon them.
Rather this is to be condemned and people should
be taught to avoid it. Therefore, I also will not
advise it and burden my conscience with the
iniquities of others. It was very hard for me to tear
myself away from this calling upon the saints, for
I was so steeped in it to have nearly drowned. But
the light of the gospel is now shining so brightly
that from henceforth no one has an excuse for
remaining in the darkness. We all know very well
what we need to do.
Uber das / so ists an ihm selbs ein ferlicher
ergerlicher dienst / das die leute gewonen gar
leicht / sich von Christo zu wenden / und lernen
bald / mehrz zuuersicht auff die Heiligen / den
auff Christo selbs zu setzen / Denn es ist die
natur / on das allzu sehr geneigt von Gott und
Christo zu fliehen / un auff menschen zu trawe /
Ja es wird aus der massen schweer / das man
lerne auff Gott und Christum trawen / wie wir
doch gelobt haben und schuldig sind / Darümb
ist solch ergernis nicht zu dulden / damit die
schwachen und fleischlichen leute ein Abgöterey
anrichten / widder das Erste gepot / und widder
unser tauffe. Man treibe nür getrost die
zuuersicht und vertrawen von den Heiligen zu
Christo / beide mit leren und uben / es hat
dennoch mühe und hindernis gnug / das man zu
ihm kompt und recht ergreifft / Man darff den
Teuffel nicht uber die thür malen / er find sich
wol selbs.
This is itself a very risky and offensive way to
worship, because people are easily accustomed to
turning away from Christ. They learn quickly to
trust more in the saints than in Christ himself. Our
nature is already too prone to run from God and
Christ, and trust in men. It is indeed difficult to
learn to trust in God and Christ, even though we
have vowed to do so and are therefore obligated to
do so. Therefore, this offense is not to be tolerated,
whereby those who are weak and of the flesh
participate in idolatry, against the first
commandment and against our baptism. Even if
you try to accomplish nothing more than getting
men to switch their trust from the saints to Christ,
through teaching and practice, that will be difficult
enough to accomplish, that men should come to
him and rightly take hold of him. It does not help
to paint the devil on the door — he will already be
present.
Zu letzt / sind wir ja gewis / das Gott nicht
drümb zürnet / und sind wol sicher / ob wir die
Heiligen nicht umb furbit anruffen / weil ers
nirgent gepoten hat / denn er spricht / das er sey
ein eiuerer / der die missethat heimsucht an
denen / die sein gebot nicht halten / Hie aber ist
Finally, we are sure that God is not angry with us,
and that even if we do not call on the saints for
intercession, we are quite secure, for God has
never commanded it. He says that he is a jealous
God, visiting their iniquities on those who do not
keep his commandments [Ex.20]; but there is no
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kein gebot / darümb auch kein zorn zu furchten.
Weil denn hie auff dieser seiten sicherheit ist /
und dort grosse fahr und ergernis widder Gottes
wort / Warümb wolten wir uns den aus der
sicherheit begeben inn die fahr / da wir kein
Gottes wort haben / das uns inn der not / halten /
trösten odder erretten kan? Denn es stehet
geschrieben / Wer sich gern inn die fahr gibt /
der wird drinnen umbkomen. Auch spricht
Gottes gepot / Du solt Gott deinen Herrn nicht
versuchen.
commandment here and, therefore, no anger to be
feared. Since, then, there is on this side security
and on the other side great risk and offense against
the Word of God, why should we go from security
into danger where we do not have the Word of
God to sustain, comfort and save us in the times of
trial? For it is written, "Whoever loves danger will
perish by it" [Ecclus. 3], and God's commandment
says, "You shall not tempt the Lord your God"
[Matt. 4].
Ja sprechen sie / damit verdampstu die gantzen
Christenheit / die allenthalben solchs bisher
gehalten hat? Antwort / Ich weis fast wol / das
die Pfaffen und Münch / solchen deckel ihrer
grewel suchen / und wöllen auff die Christenheit
schieben / was sie verwarloset haben / Auff das /
wenn wir sagen / die Christenheit irre nicht / so
sollen wir auch sage / das sie auch nicht irren /
und also kein lügen auch irthum an ihn müge
gestrafft werden / weil es die Christenheit so
helt. Also ist denn keine walfart (wie
offenbarlich der Teuffel da sey), kein ablas (wie
grob die lügen sey) unrecht. Kurtzümb eitel
heiligkeit ist da. Darümb solt ihr hierzu so sage /
Wir handeln itzt nicht wer verdampt odder nicht
verdampt sey. Diese frembde sache mengen sie
daher / das sie uns von unser sache füren / Wir
handeln itzt vom Gottes wort / Was die
Christenheit sey odder thue / das gehört auff ein
ander ort. Hie fragt man / was Gottes wort sey
odder nicht? Was Gottes wort nicht ist / das
macht auch keine Christenheit.
"But," they say, "this way you condemn all of
Christendom, which till now everywhere practiced
this custom." I answer: I know very well that the
priests and monks seek this cloak for their
abominations. They want to impute to
"Christendom" the damage caused by their own
negligence. So if they get us to say "Christendom
does not err" we shall also be saying that they do
not err, since Christendom holds it to be so. Thus
no pilgrimage can be wrong, no matter how
obviously the Devil is a participant in it. No
indulgence can be wrong, regardless of how gross
the lies involved. In short, there is nothing there
but holiness! Therefore to this you should reply,
"It is not a question of who is to blame for this
offense." They inject this irrelevant subject in
order to divert us from the subject at hand. We are
now discussing the Word of God. What
Christendom is or what it does belongs somewhere
else. The question here is: What is or is not God's
word? What is not the Word of God does not
make Christendom.
Wir lesen zur zeit Elie des Propheten / das
öffentlich kein Gottes wort noch Gottes dienst
war im gantzen volck Israel / wie er spricht /
Herr / Sie haben deine Propheten getödt / Un
deine Altar umb gegraben / Und bin ich gar
allein. Hie wird der könig Ahab und andere
gesagt haben / Elia Mit solcher rede / verdampstu
das gantze volck Gottes / Aber Gott hette
gleichwol sieben tausent behalten / Wie? meinstu
nicht das Gott unter dem Bapstum itzt auch habe
können die seinen erhalten / ob gleich die Pfaffen
un Münche inn der Christenheit eitel Teuffels
lerer gewest / und inn die helle gefaren sind? Es
sind gar viel kinder und iunges volck gestorben
inn Christo / Denn Christus hat mit gewalt unter
seinem Widder Christ / die Tauffe / dazu den
blossen Text des Euangelij auf der Cantzel / un
das Vater unser / und den Glauben erhalten /
damit er gar viel seiner Christen / und also sein
Christenheit erhalten / und den Teufels lerern
nichts dauon gesagt.
We read that in the days of Elijah the prophet
there was apparently no word from God and no
worship of God in all Israel. For Elijah says,
"Lord, they have killed your prophets and
destroyed your altars, and I am left completely
alone" [I Kings 19]. Here King Ahab and others
could have said, "Elijah, with talk like that you are
condemning all the people of God." However, God
had at the same time reserved seven thousand [I
Kings 19]. How? Do you not think that God could
now also, under the papacy, have preserved his
own, even though the priests and monks of
Christendom have been mere teachers of the devil,
and gone to hell? Many children and young people
have died in Christ. For even under Anti-Christ,
Christ has steadfastly preserved baptism, the
simple text of the gospel in the pulpit, the Lord's
Prayer, and the Creed, and by these things he has
preserved many of his Christians, and therefore
also his Christendom, and he has said nothing
about it to these devil's teachers.
Und ob die Christen gleich haben etlich stücke
der Bepstlichen grewel gethan / So habe die
Even though Christians have participated in some
little parts of the papal abomination, the papal
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Bapst Esel damit noch nicht beweiset das die
liebe Christe solchs gern gethan haben / viel
weniger ist damit beweiset / das die Christen
recht gethan haben / Christen können wol jrren /
und sundigen allesampt / Gott aber hat sie
allesampt leren beten / umb vergebung der
sunden / jm Vater unser / Und hat jhre solch
sunde / die sie haben müssen / ungern /
unwissend / und von dem Widderchrist
gezwungen / thun / wol wissen zu vergeben / und
dennoch Pfaffen und München nichts dauon
sagen. Aber das kan man wol beweisen / das inn
aller welt jmer ein gros heimlich mummeln und
klagen gewest ist / widder die geistlichen / als
giengen sie mit der Christenheit nicht recht umb /
Und die Bapstesel haben auch solchem
mummeln mit feuer und schwerd / trefflich
widderstanden / bis auff diese zeit daher. Solch
mummeln beweiset wol / wie gern die Christen
solche grewel gesehen / und wie recht man daran
gethan habe / Ja lieben Bapstesel / komet nu her /
und saget / Es sey der Christenheit lere / was ihr /
erstuncken / erlogen / Und als die Böswichter
und Verrether / der lieben Christenheit mit
gewalt auffgedrungen / und als die ertzmörder /
viel Christe drüber ermördet / habt / Zeugen doch
alle buchstaben inn allen Bepsts gesetzen / das
nichts aus willen und rat der Christenheit jemals
sey gelert / Sondern eitel / districte precipiendo
mandamus / ist da / das ist ihr heiliger geist
gewest / Solch tyranney hat die Christenheit
müssen leiden / damit ihr das Sacrament geraubt
/ Und on ihr schuld / so jm gefengnis gehalten ist
/ Und die Esel wolten solch unleidlich tyranney
jhres freuels / uns itzt fur ein willige that und
Exempel der Christenheit verkeuffen / und sich
so fein putzen.
donkeys have not yet proved that they did it
gladly. Still less does it prove that they did the
right thing. All Christians can err and sin, but God
has taught them all to pray in the Lord's Prayer for
the forgiveness of sins. God can very well forgive
the sins they had to committ unwillingly,
unknowingly, and under the coercion of the
Antichrist, without saying anything about it to the
priests and monks! It can, however, be easily
proven that in the whole world there has always
been a great deal of secret murmuring and
complaining against the clergy, that they are not
treating Christendom properly. And the papal
donkeys have courageously withstood such
complaining with fire and sword, even to the
present day. This murmuring proves how happy
Christians have been over these abominations, and
how right they have been in doing them! So out
with it, you papal donkeys! Say that this is the
teaching of Christendom: these stinking lies which
you villains and traitors have forced upon
Christendom and for the sake of which you
murderers have killed many Christians. Why each
letter of every papal law gives testimony to the
fact that nothing has ever been taught by the
counsel and the consent of Christendom. There is
nothing there but districte precipiendo mandamus
["we teach and strictly command"]. That has been
their Holy Spirit. Christendom has had to endure
this tyranny, which has robbed it of the sacrament
and, not by its own fault, it has been held in
captivity. And still the donkeys would palm off on
us this intolerable tyranny of their own wickedness
as a willing act and example of Christendom —
and thereby acquit themselves!
Aber es wil itzt zu lang werden. Es sey das mal
gnug auff die frage / Ein ander mal mehr / Und
haltet mir meine lange schrifft zu gut. Christus
unser Herr / sey mit uns allen / Amen.
1. Martinus Luther, ewr guter freund.
2. Ex Eremo Octaua Septembris. 1530.
But this is getting too long. Let this be enough of
an answer to your questions for now. More
another time. Excuse this long letter. Christ our
Lord be with us all. Amen.
Martin Luther, Your good friend.
The Wilderness,[10] September 8, 1530
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